USA: Amerikaner misstrauen der Außenpolitik ihres Landes

Sechs von zehn US-Bürgern glauben, dass US-Präsident Bush sie in außenpolitischen Fragen belügt.

Der Militäreinsatz der USA im Irak hat einer neuen Umfrage zufolge das Vertrauen der US-Bürger in die Außenpolitik ihres Landes tief erschüttert. 84 Prozent der Befragten gaben in einer am Mittwoch vorgelegten umfassenden Studie des Fachmagazins "Foreign Affairs" an, dass sie über die derzeitige Lage der USA in der Welt besorgt seien.

»Der Unmut der Amerikaner über den Irak wird ernsthafte Folgen für die Optionen der künftigen Führer dieses Landes haben."«

Foreign Affairs

82 Prozent glaubten, dass die Welt für die USA und ihre Bürger immer gefährlicher werde, während 68 Prozent davon ausgingen, dass das Ausland eine negative Meinung von den USA habe. Weitere Militäreinsätze im Ausland lehnen die US-Bürger demnach vehement ab. Nur acht Prozent hießen einen Einsatz gegen den Iran gut.

Mit dem Gefühl der Bedrohung geht ein tiefes Misstrauen in die Außenpolitik der eigenen Regierung einher: 59 Prozent gehen nach eigenen Bekunden davon aus, dass die Regierung von US-Präsident George W. Bush sie in außenpolitischen Fragen belüge. Nur 36 Prozent glaubten an die Fähigkeit der Regierung, einen neuen Terroranschlag nach dem Beispiel des 11. September 2001 zu verhindern. 74 Prozent sprachen sich dagegen aus, dass die USA wie im Irak aktiv am Aufbau von Demokratien im Ausland mitwirken.

Die Vertrauenskrise schränkt nach Ansicht der Autoren den künftigen Handlungsspielraum von US-Regierungen in der Außenpolitik deutlich ein. "Die überwältigend negativen Ansichten über die Wirksamkeit von Militäreinsätzen wird künftige Entscheidungen der Oberen dieses Landes beeinflussen", schreiben die Experten. "Der Unmut der Amerikaner über den Irak weitet sich auf andere Bereiche der Außenpolitik aus - mit ernsthaften Folgen für die Optionen, die die derzeitigen und die künftigen Führer dieses Landes haben."

Für die Studie im Auftrag des Magazins "Foreign Affairs" und des Instituts "Public Agenda", die unter dem Titel "Confidence in US Foreign Policy Index" erscheint, wurden im Februar 1013 US-Bürger befragt. (Ag.)

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