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Perspektiven

„Nur eine Lösung: Die beste am Markt“

Univ. Prof. Hans Mühlbacher, Partner beim Strategieberater und Marktforscher IMARK.
Univ. Prof. Hans Mühlbacher, Partner beim Strategieberater und Marktforscher IMARK.(c) IMARK
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Interview. Hans Mühlbacher über das Management digitaler Geschäftsprozesse und ein besonderes Ökosystem als Leitrahmen.

Die Presse: Digitalisierung ist seit Jahren in aller Munde. Um es zu konkretisieren: Was darf/soll man sich im Idealszenario unter einem durchgehend digitalisierten Geschäftsprozess vorstellen?

Hans Mühlbacher: Ein digitalisierter Geschäftsprozess ist idealerweise der digitale Zwilling eines realen Geschäftsprozesses. Alle Zusammenhänge und Abläufe sind in einem integrierten Datenmodell abgebildet, das kontinuierlich mit Informationen gespeist wird und deshalb den aktuellen Zustand des realen Geschäftsprozesses ohne Systembrüche abbildet.

Wie lauten die wichtigsten ­Erfolgsfaktoren für das Management von digitalen Geschäftsprozessen? Welche Voraussetzungen müssen auf Unternehmensebene gegeben sein bzw. geschaffen werden?

Die zentrale Voraussetzung ist ein Verstehen des Digitalisierungsprozesses als organisatorischer Wandel. Es braucht professionelles Changemanagement durch die Unternehmensleitung. Diese muss das Problem der informatorischen Silobildung durch unterschiedlichste IT-Lösungen in verschiedenen Fachbereichen erkennen und bereit sein, entschlossen dagegen vorzugehen.

Die Funktionsträger des Unternehmens müssen den Nutzen einer integrierten Datenlandschaft (one shared reality) für ihre eigene Tätigkeit erkennen können – und die IT-Abteilung sollte sich nicht in ihrer internen Bedeutung herabgesetzt fühlen. Digitalisierung von Geschäftsprozessen erfordert außerdem ein Durchdenken der Prozesse.

Welche Fragen sollten ­gestellt und beantwortet werden?

Welche Ziele soll der Geschäftsprozess erreichen? Welchen Nutzen soll er wem stiften? Welche Schritte im Prozess sind wirklich notwendig? Zudem gilt es Antworten darauf zu finden, wer involviert werden muss, wer welche Aufgaben hat und welche Daten produziert sowie wer welche Informationen in welcher Abfolge braucht. Weitere Fragen lauten: Wo können benötigte Informationen wie und wann gesammelt werden? Wie lässt sich ein durchgängiger Datenfluss sicherstellen?
Wesentlich ist auch ein Denken über Unternehmensgrenzen hi­naus. Viele Geschäftsprozesse sind nicht rein interner Natur, und es sollte gut überlegt sein, wie alle internen und externen Stakeholder ohne Medienbrüche und aufwendige Schnittstellen eingebunden werden können.

Das Unternehmen braucht zudem eine digitale Plattform, die es erlaubt, alle notwendigen Daten ohne mehrfache Bearbeitung kontinuierlich zu erfassen, zu speichern, zu integrieren, in der für verschiedene am Geschäftsprozess Beteiligte und Interessierte nützlichsten Form zu verknüpfen und darzubieten.

Sie zeichnen für die Entwicklung eines Business-Process-Öko­systems der neuen Generation mitverantwortlich. Was sind dessen Eckpfeiler, Einsatzgebiete und Zielsetzungen?

Wir haben gemeinsam mit der ­Fabasoft einen strategischen Leitrahmen entwickelt, der festhält, wie sich das Unternehmen ein Ökosystem aus Geschäftsprozessen und seine Entwicklung vorstellt. Die Kernpunkte des Rahmens lauten:

  • Business Process Ecosystem, weil es keine technologische Plattform darstellt, die Softwareentwickler frei nutzen können, um Apps zu entwickeln und zu verkaufen.
  • Es gibt für jeden Geschäftsprozess nur eine Lösung, und zwar die beste am Markt.
  • Höchste Qualität wird durch Kuratierung sichergestellt: Nicht jeder kann mitmachen. Es gibt strenge Qualitätskriterien und eine Auswahl der Prozesslösungen im Ökosystem.
  • Qualitätssicherung hat Vorrang vor raschem Wachstum.
  • Hochgradige Integration aller Prozesslösungen: eine Benutzer­oberfläche, Single Sign-on für User, Nahtstellen statt aufwendiger Schnittstellen zwischen Funktionsbereichen – one shared ­business reality.
  • Höchste Sicherheit (externe Zertifizierungen)
  • Entrepreneurship: Die Mitglieder im Ökosystem sind nicht einfach Lieferanten einer Software, sondern innovative Unternehmer, die an der laufenden Weiterentwicklung des Ökosystems gemeinsames Interesse haben.

Die Rede ist von einem kuratierten System. Was bedeutet das, insbesondere im konkreten Fall für Fabasoft und seine Partner/Kunden?

Das Unternehmen

Kuratiert ist im Sinne von bewusster Auswahl und Qualitätssicherung zu verstehen. Nicht jede Lösung eines externen Anbieters kann einfach in einem App Store platziert werden. Es gilt das Prinzip: Bewusste Auswahl – für jeden Geschäftsprozess nur eine „beste“ Lösung –, die in die technische Umgebung des Ökosystems hoch integriert wird und damit nahtlos an andere andocken kann.Das Linzer Softwareunternehmen Fabasoft steht für Digitalisierung, Beschleunigung und Qualitäts­steigerung von Geschäftsprozessen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die strategische Beteiligung an jungen IT-Unternehmen.
Fabasoft zählt zu den führenden europäischen Softwareherstellern und Cloud-Dienstleistern, hat seinen Hauptsitz in Linz und unterhält Tochtergesellschaften in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA.

Mehr unter: www.fabasoft.com

Information

Die Seiten „Perspektiven“ beruhen auf einer Medienkooperation mit der „Presse“ und sind mit finanzieller Unterstützung der Fabasoft entstanden.

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