Ostersegen: Papst beklagt "Gemetzel" im Irak

Papst Benedikt XVI. spendete den traditionellen Segen "Urbi et Orbi". Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz sieht in Ostern eine Absage an die "boomenden Ich-AGs".

Vor rund 100.000 Gläubigen auf dem Petersplatz hat Papst Benedikt XVI. am Sonntag die Ostermesse gefeiert und den traditionellen Segen "Urbi et Orbi" erteilt. Benedikt richtete Ostergrüße in 62 Sprachen an die Gläubigen. Auf Deutsch sagte er: "Euch allen ein gesegnetes und frohes Osterfest. Der Friede und die Freude des auferstandenen Herrn sei mit Euch."

In seiner Osterbotschaft verwies der Papst besonders auf die Konflikte in Afrika, etwa auf die "katastrophale und leider unterschätzte humanitäre Situation" im sudanesischen Darfur, die Kämpfe in Somalia und die Krise in Simbabwe. Aus dem Irak kämen keinerlei positiven Nachrichten - es gebe ein "unaufhörliches Gemetzel" und die Zivilbevölkerung fliehe aus dem Land, so der Papst. Zur Lage in Nahost sagte Benedikt XVI., hier gebe es "Zeichen der Hoffnung im Dialog zwischen Israel und den palästinensischen Autoritäten". 

Kirche der "Garten Gottes"

Die Auferstehung bedeute auch, dass die "Wüsten des Menschen" in den "Garten Gottes" verwandelt werden" - dies betonte Kardinal Christoph Schönborn beim Osterhochamt im Wiener Stephansdom. Der Wiener Erzbischof erinnerte laut Kathpress daran, dass die Kirche dieser "Garten Gottes" sei, weil sie Zeugin der Auferstehung Jesu ist. 

Absage an die "boomenden Ich-AGs"

Der Kärntner Diözesanbischof Alois Schwarz hat bei der Osterliturgie im Klagenfurter Dom den Glauben in den Mittelpunkt seiner Predigt gestellt. "Der Osterglaube macht Menschen zukunftsfähig", meinte Schwarz. Die Zusage eines Lebens über den Tod hinaus befreie vor zunehmendem Egoismus und ermögliche auch verantwortungsvolles Handeln für andere, so der Kärntner Bischof.

Ostern sei Garant dafür, dass irdisches Leben nicht als letzte Gelegenheit verstanden werden müsse. Der Osterglaube sei eine Absage an die "boomenden Ich-AGs" der Gesellschaft und fordere dazu auf, sich von den scheinbaren Lebenswerten unserer Zeit wie "Machtgier, Karriere, Geld und Konsum" klar abzugrenzen. (Ag.)

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