Linksextremes Verständnis

Anti-imperialistisch-islamistischer Schulterschluss.

Wien.Die „Islamische Jugend“, deren 22-jähriger Rädelsführer als Terrorverdächtiger verhaftete wurde, fand sich in der Vergangenheit mit einer linksextremem Gruppe in einem Demonstrationszug. Das „Anti-imperialistische Komitee – AIK“ hat im Februar 2006 gemeinsam mit den radikalen Islamisten zu einer Kundgebung gegen die dänischen Mohammed-Karikaturen aufgerufen.

Jetzt kritisiert das AIK die jüngsten Verhaftungen. Weder „Umstände noch Vorwürfe“ seien „in schlüssiger Form mitgeteilt“ worden. Mit den Zielen der Droh-Videobotschaft kann man sich aber offenbar identifizieren: „Die symbolische Beteiligung Österreichs an der Besatzung Afghanistans macht die Soldaten nicht nur zum Ziel des Widerstands, sondern provoziert geradezu Attacken auf Österreich.“

Chávez, Hussein, Ahmadinejad

Willi Langthaler, Kopf des AIK, erläutert im „Presse“-Interview seine Absichten: „Oberstes Ziel ist es, die Vorherrschaft des westlichen Imperialismus zu brechen.“ Langthaler betont, er lehne Gewalt gegen Zivilisten ab. Gewalt gegen Besatzungstruppen sei aber legitim.

Für die Gruppe gilt das Prinzip: Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Daher sympathisiert das AIK mit den Feinden der USA: Hugo Chávez, Mahmoud Ahmadinejad und früher Saddam Hussein und Slobodan Milosevis. Jüngste Zugänge: der militante Islam in Afghanistan und dem Irak.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.09.2007)

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