Graz: Tumulte bei Dewinter-Auftritt für die FPÖ

(c) APA (Markus Leodolter)
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100 Menschen wollten den Zugang zu einer Diskussions-Veranstaltung mit dem Vlaams Belang-Chef behindern. 3 Demonstranten wurden festgenommen, ein Polizist verletzt.

Bei Protesten gegen eine Wahlkampfveranstaltung der FPÖ in Graz wurden drei Menschen festgenommen. Etwa 100 Demonstranten hatten versucht, den Zugang zur der Veranstaltung durch Menschenketten und Sitzblockaden zu versperren. Als die Polizei die Demonstration auflösen wollte, kam es zu Krawallen. Einige Demonstranten versuchten durch Stöße und Tritte die Sperrkette der Polizei zu durchbrechen. Ein Polizist wurde in dem Handgemenge verletzt. Ein 18-jähriger Schüler wurde angezeigt, weil er vermummt war und Pflastersteine, eine Steinschleuder, einen Seitenschneider und ein Messer bei sich hatte.

Die Proteste richteten sich vor allem gegen die Gäste der Freiheitlichen. Diese hatten den Fraktionschef des fremdenfeindlichen belgischen Vlaams Belang, Filip Dewinter und Markus Beisicht von der rechtspopulistischen Liste "pro Köln" zu einer Diskussion zum Thema "Der 'rechte' Weg für Europas Städte" eingeladen.

"Europäischer Kampf" gegen Islamisierung

"Unser Kampf ist ein europäischer Kampf", erklärte Dewinter in einer Pressekonferenz vor der Veranstaltung. Er vertritt die Auffassung, dass der "organisierte radikale Islam auf die andere Seite des Mittelmeeres zurückgedrängt" gehörte. Für Markus Beisicht, den zweiten Gastredner, stehen die europäischen Städte im "Kampf gegen die Islamisierung" vor ähnlichen Problemen.

Für Aufregung hatte die "diskursiven Abendveranstaltung" bereits im Vorfeld gesorgt. Kurt Flecker, der Kulturreferent der SPÖ, hatte der FPÖ kurzfristig untersagt, die Veranstaltungin den Räumlichkeiten im Landesmuseum Joanneum zu veranstalten. Die Grazer FPÖ-Spitzenkandidatin Susanne Winter warf ihm daraufhin "Gesinnungsterrors" vor. (APA/Red.)

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