Barack Obama verliert 160.000 Freunde auf MySpace

Joe Anthony hatte auf MySpace 160.000 Freunde für Barack Obama gewonnen. Der Demokrat übernahm die Kontrolle über die Seite und hat alle Kontakte verloren.

US-Wahlkampf Marke Web 2.0. Intensiv wie nie zuvor gehen die amerikanischen Präsidentschafts- Kandidaten im Internet auf Stimmenfang. Die Graben-Kämpfe auf YouTube und MySpace treiben mitunter interessante Blüten. Joe Anthony, ein junger Unterstützer von Barack Obama hatte eine MySpace-Seite für sein Idol eingerichtet. Es gelang ihm, 160.000 Freunden für den demokratischen Kandidaten zu gewinnen. Unter www.myspace.com/barackobama hat der junge Mann aus LA die größte Online- Fangemeinde aller amerikanischen Kandidaten im Netz vereint. Auf die Gefahr hin, die 160.000 Unterstützer zu vergraulen, hat Barack Obama jetzt die Kontrolle über die Seite übernommen.

Wieviel kosten 160.000 Freunde? 

Anfangs war das Team des Demokraten über die Unterstützung durch Joe Anthony dankbar. Der Obama-Anhänger gab den Mitarbeitern des Wahlkampfteams sogar Passwort und Zugang, damit sie die Erklärungen des farbigen Kandidaten auf der Seite veröffentlichen konnten. Doch nachdem in den letzten Monaten die Popularität der Seite nahezu explodierte, war es dem Obama-Team nicht mehr sicher genug, einen "Außenstehenden"  im Namen von ihres Kandidaten sprechen zu lassen. Joe Anthony sollte die Seite übergeben, doch der Deal scheiterte an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Der idealistische Unterstützer forderte 39.000 Dollar (28.700 Euro) dafür, dass er 160.000 Freunde für Barack Obama gewinnen konnte. Der Wahlkämpfer zahlte nicht und rief die MySpace-Verantwortlichen, um den Streit zu schlichten.

Anthonys Stimme ist sicher verloren

Nach anfänglichem Zögern entschied die Community-Seite, dass Barack Obama die Kontrolle über das Profil unter http://www.myspace.com/barackobama haben sollte. Die 160.000 von Joe Anthony geknüpften Kontakte stünden aber dem bisherigen Betreiber der Seite zu. Ihnen beschreibt der ehemalige Obama-Fan in seinem MySpace-Blog seine Enttäuschung über das Verhalten "seines" Kandidaten. Dass Obama ihn aus seinem Projekt gedrängt hat, habe ihm das Herz gebrochen. Seine Stimme hat der demokratische Kandidat in jedem Fall verloren. Um die 160.000 übrigen potentiellen Unterstützer in der MySpace Community bemüht sich in der Zwischenzeit das Wahlkampfteam von Barack Obama. Heute, Freitag, zählte der Demokrat immerhin schon wieder 33.400 Freunde auf seiner MySpace-Seite. (Red.)

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