ORF in der Krise: "Willkommen Österreich“ wird relauncht

ORF
  • Drucken

Die Sendung mit Christoph Grissemann und Dirk Stermann soll zur "Alternative Late-Night" werden. Russkaja sorgen für die musikalische Untermalung.

Nachdem der umstrittene ORF-Talk "Extrazimmer" in dieser Woche überraschend aus dem Programm genommen worden ist, geht der öffentlich-rechtliche Sender mit der "Donnerstagnacht" eine weitere Quoten-Problemzone an. Die Comedyshow "Willkommen Österreich" wird kurzfristig einem umfassenden Relaunch unterzogen und bekommt ein neues Konzept. Dafür hauptverantwortlich sind nun David Schalko und Fred Schreiber, das bewährte Team der "Sendung ohne Namen".

"Willkommen Österreich" will sich künftig im Genre "Alternative Late Night" positionieren, sagte Schalko. Die Sendung entferne sich dabei von der Monothematik und folglich dem Überbegriff "Angst". Stattdessen sollen jeweils drei Themen pro Abend auf der Agenda stehen. Moderieren werden ausschließlich Christoph Grissemann und Dirk Stermann. Künftig wird schon am Tag vor der Ausstrahlung aufgezeichnet: Die zeitgleiche Übertragung berge "zu viele Fehlerquellen".

"Willkommen Österreich"-Deko muss weg

"Willkommen Österreich" bleibt vorerst im Studio in St. Marx, wenngleich es schwierig sei, Publikum dorthin zu locken, so Schalko. Dennoch: Eine Late-Night-Show ohne Live-Zuseher käme einem "Untoten-Fernsehen" gleich. Die erst übernommene Studio-Dekoration von "Willkommen Österreich" wurde ausgemustert. "Sich aus dem Korsett zu befreien wird uns gut tun", sagte Schalko.

Russkaja und Promi-Gäste

Die Sendung soll zudem "satirischer, schärfer und aktueller" werden. Zu Beginn soll es - ganz im Sinne des klassischen Late-Night-Konzeptes - eine Stand-up-Comedy geben. Als Studioband fungiert die siebenköpfige russisch-österreichische Gruppe Russkaja. Die einzelnen Rubriken der Show - mit ihren Hosts Paul Kraker oder Fred Schreiber - werden "stärker an den Personen aufgehängt". Thema der ersten Sendung ist der "Schurkenstaat Schweiz", Gäste sind unter anderem Staatssekretär Reinhold Lopatka und der Schweizer Popliterat Christian Kracht.

Letzte Chance für FM4 am Schirm?

Ist die Neukonzeptionierung eine letzte Chance für das FM4-Fernsehen? Im ORF will man noch davon noch nicht sprechen: "Es ist ein weiterer Schritt in der Entwicklung einer jungen Sendung", lautet die offizielle Auskunft vom Küniglberg. Die "Willkommen Österreich"-Quoten waren bisher schwach: Seit dem Start hatte die Sendung durchschnittlich 94.000 Zuschauer oder 9 Prozent Marktanteil. Auch insgesamt blieben die Quoten der "Donnerstagnacht" nach der ORF-Reform im April unter den Erwartungen. Gaststars sollen nun offenbar nachhelfen: So besucht Toni Polster am Donnerstag "Die liebe Familie - Next Generation". (APA/Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.