Hochhaus: Kein 160-Meter-Turm in Vösendorf

Behörde erklärt Baubewilligung für nichtig, Investoren wollen nun klagen.

WIEN(eko). Der 160 Meter hohe Süd-Tower in Vösendorf darf in der geplanten Form nicht gebaut werden. Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Mödling hat den Baubescheid aufgehoben. Zum einen widerspreche die Höhe des Gebäudes der Bauordnung. Zum anderen weise die Garage Öffnungen zum Nachbargrundstück auf – ein Problem, weil die Außenmauer an Grundstücksgrenzen als Brandschutzmauer dienen muss.

„Der Baubescheid kann in dieser Form nicht noch einmal genehmigt werden“, sagt Bezirkshauptmann Hannes Nistl. Die Garagenmauer müsste adaptiert, die Höhe drastisch eingeschränkt werden. Allerdings besteht noch die Möglichkeit, gegen den Bescheid zu berufen. Das Verfahren könnte sich in weiterer Folge bis vor den Verwaltungsgerichtshof ziehen.

Tirol: 137 Meter-Turm kommt

Vösendorfs Bürgermeister Meinrad Kronister kündigt jedenfalls an, den Instanzenzug zu beschreiten – er vermutet politische Weisungen im Hintergrund. Gleichzeitig droht Herbert Partl, Anwalt der Investoren, auch dem Land Niederösterreich mit Schadenersatz- und Amtshaftungsklagen.

Ähnliche Probleme gibt es auch im Tiroler Wörgl. Hier sollen ein 137 Meter-Turm und ein Shopping-Center errichtet werden. Nun dürfte es für die Errichtung des 28 Stockwerke hohen Gebäudes keine rechtlichen Schwierigkeiten geben, doch stößt sich die Landesregierung am Outlet-Center, das nicht ins Raumordnungsgesetz passe.

Genau das Einkaufszentrum mit verbilligter Designerware sollte allerdings der eigentliche Geldbringer sein. Investor Alois Wegscheider will den Turm trotz allem bauen, hofft aber, dass es bei geänderter Gesetzeslage doch noch grünes Licht für das Outlet-Center gibt.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 25.04.2007)

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