Nato-Treffen: USA halten an Raketenschild fest

US-Verteidigungsminister Robert Gates
US-Verteidigungsminister Robert Gates (c) AP (Virginia Mayo)
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Wladimir Putin hat den USA die gemeinsame Nutzung eines Radarsystems in Aserbaidschan angeboten. Die Nato hat den Vorschlag überprüft.

Die USA halten trotz Kritik aus Moskau an ihren Raketenabwehrplänen in Polen und Tschechien fest. Das bestätigte US-Verteidigungsminister Robert Gates am Donnerstag nach einem ersten Nato-Treffen mit dem neuen russischen Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow. Eine von dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ins Gespräch gebrachte Zusammenarbeit in Aserbaidschan könne nur eine "Ergänzung" sein, stellte Gates klar.

Die Nato-Verteidigungsminister sind am Donnerstag zu Beratungen über den umstrittenen US-Raketenschild zusammengekommen. Bei ihrem zweitägigen Treffen in Brüssel wollten die 26 Bündnisstaaten das Angebot des russischen Präsidenten Wladimir Putin unter die Lupe nehmen.

Putin hatte vor einer Woche beim G-8-Gipfel in Heiligendamm die gemeinsame Nutzung einer sowjetischen Radaranlage in Aserbaidschan vorgeschlagen. Zur Voraussetzung machte er, Washington müsse die Aufstellung von zehn Abfangraketen in Polen und eines Radars in Tschechien fallen lassen. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sagte, die NATO und Russland hätten "ganz offen über die Probleme gesprochen". Das Bündnis habe nach wie vor die Bereitschaft, Russland in die Raketenpläne einzubeziehen.

Transparenz auch für Russland

Die US-Pläne für eine Raketenabwehr in Europa dürfen nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer das Nordatlantische Bündnis nicht spalten. Er sagte: "Die Haltung der Nato beruht auf dem Prinzip der Unteilbarkeit der Sicherheit im Bündnis und der Transparenz mit unseren Partnern einschließlich Russlands."

Ebenfalls auf der Agenda der Nato-Verteidigungsminister steht die die Sicherheitslage in Afghanistan. Jung bekräftigte, zivile Opfer müssten so weit wie möglich vermieden werden. Die NATO-geführte ISAF-Schutztruppe wie auch die US-geführte Operation Enduring Freedom müssten "angemessen und verhältnismäßig reagieren".


(Ag/Red.)

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