Ex-Sowjetrepubliken wollen Friedenstruppe ohne Russen aufbauen

Guam-Gipfeltreffen in Aserbaidschan.
Guam-Gipfeltreffen in Aserbaidschan.EPA
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Georgien, die Ukraine, Aserbaidschan und Moldawien wollen die russischen Einheiten in Konfliktregionan ablösen. Den Russen wird vorgeworfen, Separatisten zu unterstützen.

Georgien, die Ukraine, Aserbaidschan und Moldawien (Guam) wollen eine gemeinsame Friedenstruppe als Ersatz für russische Einheiten in Konfliktregionen auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion aufbauen. Zu Beginn ihres zweitägigen Gipfeltreffens in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku vereinbarten die Guam-Staaten am Montag die Gründung eines gemeinsamen Hilfskontingents. Georgien hatte eine solche Truppe für seinen abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien gefordert, weil es die dort stationierten russischen Soldaten als Schutzmacht der Separatisten sieht.

Zur konkreten Struktur und zu genauen Einsatzmöglichkeiten gebe es derzeit noch viele offene Fragen, sagte der aserbaidschanische Außenminister Elmar Mamedjarow nach Angaben der Nachrichtenagentur Interfax. Geplant seien Einsätze auch im zivilen Bereich.

Nach Angaben des Guam-Generalsekretariats wollen die Mitglieder der Organisation einander auch künftig beim Aufbau demokratischer Strukturen in ihren Ländern helfen. Die seit zehn Jahren bestehende Organisation, die im vergangenen Jahr mit der Gründung eines Generalsekretariats einen festen Status erhielt, sei offen für weitere Mitglieder, sagte Mamedjarow in Baku am Kaspischen Meer. Ziel der Guam ist die stärkere Abgrenzung gegen Russland und die von ihm dominierte Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).

Auf dem Programm des ersten Tages standen Wirtschafts-, Transport- und Zollfragen. Zudem waren Begegnungen der Guam-Gruppe mit Vertretern aus Polen, aus den USA und Japan geplant. Georgien, die Ukraine, Aserbaidschan und Moldawien wollen auf dem Gipfel außerdem ihr gemeinsames Vorgehen im Kampf gegen den internationalen Terrorismus abstimmen. Fragen der Sicherheit und der engeren wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Länder seien die Hauptthemen, hatte das Außerministerium in Baku mitgeteilt.
(Ag.)

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