US-Gericht verbot Schulzuteilung nach Rasse

APA (epa/Archiv)
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In Kentucky wurde gezielt versucht, Schüler unterschiedlicher Nationalitäten zu mischen. Das sei rechtswidrig, erklärte das Oberste Gericht.

Schüler in den USA dürfen künftig nicht mehr auf Grund ihrer Rasse bestimmten öffentlichen Schulen zugeteilt werden. Das entschied am Donnerstag das Oberste Gericht. In Kentucky hatten Behörden gezielt versucht, in den Schulen eine Mischung aus verschiedenen Rassen sicherzustellen. Kritiker nannten Urteil einen Schlag gegen die Integration. Befürworter erklärten, Rasse dürfe kein Kriterium sein.

Das Urteil war am Donnerstag mit fünf zu vier Stimmen gefällt worden. Clarence Thomas, der einzige schwarze Richter des Gremiums, schloss sich der Entscheidung an. In einer getrennten Begründung schrieb er, die Verfassung sei "farbenblind". Für die Minderheit schrieb Richter Stephen Breyer, in den vergangenen 50 Jahren seien in den USA zwar große Fortschritte gegen den Rassismus erzielt worden. Jedoch bestehe noch keine Gleichheit. "Dies ist eine Entscheidung, die das Gericht und die Nation noch bereuen wird."

In einigen Schulbezirken in Seattle sowie in Louisville im Bundesstaat Kentucky hatten die Behörden gezielt versucht, eine Mischung aus verschiedenen Rassen in den Schulen sicherzustellen. So wurden in Louisville die Schüler so zugeteilt, dass der Anteil von Schwarzen zwischen 15 und 50 Prozent lag. Das Oberste Gericht der USA hatte die Rassentrennung an Schulen 1954 für verfassungswidrig erklärt.

Demokratische Bewerber für das Präsidentenamt verurteilten das Urteil. "Das Gericht hat unter Roberts erneut seine Bereitschaft gezeigt, zentrale Garantien der Verfassung zu schwächen", sagte Senatorin Hillary Clinton. Ihr Kollege und Mitbewerber Barack Obama aus Illinois, Sohn eines schwarzen Vaters und einer weißen Mutter, kritisierte die Entscheidung ebenfalls.

(APA)

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