Schutz vor China: Taiwan will US-Kampfjets kaufen

(c) AP (Wally Santana)
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Taiwan will sich gegen die wachsende Bedrohung aus China rüsten. Eine Militärdelegation verhandelt offenbar Waffenkäufe mit Vertretern des US-Verteidigungs-Ministeriums.

Angesichts der wachsenden militärischen Bedrohung aus China will das taiwanesische Militär offenbar hoch entwickelte Kampfflugzeuge kaufen. Das meldete die Tageszeitung "China Times". Eine Militärdelegation beabsichtigt demnach, in den USA den Kauf von 66 Kampfjets des Typs F16C/D zu  bestätigen. Zuvor hatte es Bedenken gegeben, die USA würden die abschließenden Vereinbarungen in die Länge ziehen.

Die Bevölkerung Taiwans sieht sich mit den Einverleibungsgelüsten des chinesischen Festlands konfrontiert. Die werden durch einen Raketenwald entlang der Küste untermauert. Die Chinesen holen als aufstrebende Weltmacht auch in puncto Militär auf – langsam, aber kontinuierlich. Ihr Militär wird technisch besser, moderner, effizienter, mit größer werdendem Aktionsradius.

Sieben Milliarden für US-Waffen?

Amerika hatte Berichten zu Folge im vergangenen Jahr zugestimmt, Kampfflugzeuge an Taiwan zu verkaufen. Allerdings unter der Bedingung, dass die Insel in ihrem Haushalt ein umgerechnet rund sieben Milliarden Euro hohes Budget für Waffenkäufe in den USA verabschiedet. Das taiwanesische Parlament hatte im vergangenen Monat nur über Teile des Budgets entschieden. Die rund 380 Millionen Euro für die Kampfjets wurden zunächst eingefroren, bis ein offizielles Angebot aus den USA vorliegt.

Waffengeschäfte trotz abgebrochener Beziehungen

Um Taiwans Verteidigung gegen China zu verstärken, hatte US-Präsident George W. Bush der Insel 2001 zusätzlich sechs Anlagen zur Raketenabwehr, acht U-Boote und zwölf Flugzeuge des Typs P-3C zum Kauf angeboten. Die USA sind der führende Waffenlieferant des westlich orientierten Taiwans, obwohl sie 1979 ihre diplomatischen Beziehungen zu der Insel abgebrochen haben. China betrachtet das westlich orientierte Taiwan seit Ende des chinesischen Bürgerkriegs 1949 als abtrünnige Provinz.  (Ag/Red.)

Der Konflikt

Der Taiwan-Konflikt schwelt seit 1949: Nach der Niederlage im Bürgerkrieg zog sich die nationalchinesische Regierung nach Taiwan zurück, das sich „Republik China“ nannte. Die von Peking geforderte Wiedervereinigung lehnt Taipehs Regierung ab.

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