Irak: Mehr als vier Millionen Flüchtlinge

(c) AP Photo/Alaa al-Marjani
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In Jordanien beginnt eine Konferenz zur Hilfe für vertriebene Iraker. Zwei Millionen befinden sich im eigenen Land auf der Flucht, 2,2 Millionen in Nachbarländern.

Eine internationale Konferenz über Hilfsprogramme für die geschätzten 2,2 Millionen Flüchtlinge aus dem Irak hat am Donnerstag in der jordanischen Hauptstadt Amman begonnen. Jordanien lud dazu das besonders stark betroffene Nachbarland Syrien ein, wo sich 1,4 Millionen Irak-Flüchtlinge aufhalten, sowie Ägypten, den Irak und die Vereinten Nationen. Die Türkei, der Iran, Russland, Japan, Großbritannien und die Europäische Union nehmen als Beobachter teil.

Verdopplung der Hilfszusagen gefordert

Die irakischen Flüchtlinge in Syrien und Jordanien finden keine Möglichkeit, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen, und versinken zusehends im Elend. In Jordanien halten sich schätzungsweise 750.000 irakische Flüchtlinge auf. Das Flüchtlings-Hochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) hatte kürzlich eine Verdoppelung der internationalen Hilfszusagen für die Flüchtlinge aus dem Irak gefordert.

Auch im Irak zwei Millionen Vertriebene

Es gibt zudem rund zwei Millionen Vertriebene, die im Irak geblieben sind, ihre Wohnorte aber verlassen mussten. Palästinensische Flüchtlinge im Irak sind seit der US-Invasion 2003 systematischer Verfolgung, Folter und Mord ausgesetzt. Sie wollen Syrien und Jordanien nicht aufnehmen.

Sunniten verlassen Regierung

Das größte sunnitische Bündnis im Irak hat seine Beteiligung an der Regierung am Mittwoch ausgesetzt. Ihre sechs Minister und 44 Parlamentsabgeordneten ließen ihre Funktionen ab sofort ruhen, teilte die "Irakische Nationale Einigkeit" (INA) mit.

Dem Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki stellte die Allianz ein einwöchiges Ultimatum, bestimmte Forderungen zu erfüllen. Andernfalls verlasse sie die vor 14 Monaten gebildete Regierungskoalition. Die Allianz fordert unter anderem die Begnadigung von Häftlingen, denen keine konkrete Straftat vorgeworfen werde, ein Bekenntnis der Regierung zu Menschenrechten, die Auflösung von Milizen und die Beteiligung aller Parteien am Bemühen der Regierung um eine Verbesserung der Sicherheitslage.
(Ag/Red.)

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