Während die EU-Außenminister über den Kosovo beraten, kommen aus Washington klare Worte.
Angesichts der geringen Aussichten auf eine rasche Lösung im Streit um den künftigen Status des Kosovo haben die USA erstmals ihre Bereitschaft zu einer einseitigen Anerkennung einer Unabhängigkeitserklärung Pristinas zu erkennen gegeben. "Die Kosovo-Albaner haben deutlich gemacht, dass sie die Initiative ergreifen und die Unabhängigkeit erklären würden, sollte im Sicherheitsrat keine Übereinkunft erzielt werden", sagte der Vertreter des US-Außenministeriums Kurt Volker der Nachrichtenagentur AFP am Freitag. In einem solchen Fall würden die USA ihre "Verantwortung wahrnehmen, um Frieden und Stabilität auf dem Balkan zu wahren".
Washington werde dann "die Unabhängigkeit des Kosovo anerkennen, ebenso wie es, so nehme ich an, die anderen tun werden, weil es der einzige Ausweg für den Balkan ist", sagte Volker weiter. Allerdings hoffe die US-Regierung darauf, dass sich die Frage mit größtmöglicher Übereinstimmung zwischen den Parteien regeln lasse, nach Möglichkeit im Rahmen des UN-Sicherheitsrates, um mit größtmöglicher internationale Unterstützung zu einem stabilen Balkan zu kommen.
Derzeit treten die Gespräche über den Kosovo-Status auf der Stelle: Moskau als Verbündeter Serbiens blockiert eine Resolution des UN-Sicherheitsrates für eine überwachte Unabhängigkeit des Kosovo. Diese ist Voraussetzung für die geplante Krisenmission der EU im Kosovo. Die EU soll die Hauptverantwortung in der Provinz von der UNO übernehmen. Die sogenannte Kosovo-Troika aus Europäischer Union, USA und Russland Troika will bis zum 10. Dezember mit Serben und Kosovo-Albanern über die überwachte Unabhängigkeit der Provinz verhandeln. (Ag.)