"Spiegel": Sarkozy bot Merkel Atombombe an

(c) EPA (Peer Grimm)
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Bei einem Mittagessen soll der französische Präsident Angela Merkel die Beteiligung am französischen Atomwaffenprogramm angeboten haben.

Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hat der deutschen Regierung nach Informationen des deutschen Nachrichtenmagazins "Spiegel" Gespräche über eine Teilhabe an den französischen Nuklearwaffen angeboten. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) lehnten das Angebot aber einhellig ab. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts in Berlin wollte die Meldung auf AP-Anfrage nicht kommentieren.

Sarkozy soll das das Thema während eines gemeinsamen Mittagessens vergangenen Montag im brandenburgischen Meseberg angesprochen haben. Frankreichs Atomwaffenprogramm "Force de Frappe" beschütze schließlich auch Deutschland, argumentierte der französische Präsident. Deshalb solle die deutsche Regierung überlegen, ob sie nicht auch an der Entscheidungsgewalt über die Atomwaffe beteiligt sein wolle. Steinmeier entgegnete, Deutschland strebe den Besitz von Atomwaffen nicht an, deshalb sei es auch 1975 dem Atomwaffensperrvertrag beigetreten. Merkel pflichtete dem Minister ausdrücklich bei.

Sarkozy hat die deutsche Bundesregierung seit seinem Amtsantritt im Mai mehrfach mit Initiativen überrascht, zum Teil auch verärgert. So war Frankreich aus der Verabredung der 13 Euro-Staaten ausgeschert, bis zum Jahr 2010 die Haushalte auszugleichen und keine neuen Schulden zu machen. Vor allem das Verhältnis zwischen Sarkozy und Finanzminister Peer Steinbrück gilt wegen offener Kritik des deutschen Finanzministers am französischen Vorgehen als zerrüttet. (Ag./Red.)

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