200 Festnahmen bei Antikriegsdemonstration in USA

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Rund 100.000 amerikaner marschierten gegen den Irak-Krieg vor das Kapitol. Einige sollen versucht haben, die Absperrung zu überwinden. Die Polizei setzte Tränengas ein.

Bei einem Protestmarsch Tausender Irak-Kriegsgegner sind am Samstag (Ortszeit) vor dem Kapitol in Washington rund 200 Menschen festgenommen worden. Die 197 Demonstranten hatten nach Angaben der Veranstalter versucht, die Sicherheitsabsperrung vor dem US-Kongress zu überwinden und den Abgeordneten und Senatoren eine Botschaft gegen den Krieg zu übergeben. Die Polizei setzte Reizgas ein.

Der Protestmarsch richtete sich auch gegen die Absicht der US-Regierung, längerfristig Zehntausende von US-Soldaten im Irak zu stationieren und gegen Präsident Bush. Nach Einschätzung von US-Verteidigungsminister Gates werden zum Ende von Bushs Amtszeit im Jänner 2009 noch mindestens 100.000 US-Soldaten einen Militäreinsatz im Irak leisten.

Die "Washington Post" berichtete am Sonntag unter Berufung auf hochrangige Regierungsmitarbeiter, dass die USA wie beispielsweise in Südkorea auch im Irak längerfristig Militärbasen behalten wollten und dann von einer ständigen Truppenpräsenz von rund 50.000 Mann ausgingen.

Dagegen forderten während des Protestmarsches in Washington am Samstagnachmittag tausende Demonstranten und Kriegsveteranen ein sofortiges Endes des Militäreinsatzes im Irak und eine Amtsenthebung von Bush und seinem Vize Cheney. Rund 5.000 Menschen legten sich nach Angaben der Veranstalter vor dem Kongress nieder, um den Tod von US-Soldaten im Krieg zu symbolisieren. Nach Angaben des Pentagon sind bisher 3.775 Armeeangehörige im Irak getötet worden.

Nach Angaben der Veranstalter, einem Bündnis mehrerer Gruppen, protestierten rund 100.000 US-Bürger gegen den Krieg. Die US-Medien berichteten unter Berufung auf die Polizei, dass die Veranstalter nur rund 10.000 Teilnehmer angemeldet hätten. Zuvor hatten in der Nähe auch Kriegsbefürworter demonstriert. Sie vertraten die Meinung, dass der Krieg im Irak gewonnen werden könnte und die US-Soldaten die Unterstützung der Amerikaner verdient hätten.

(APA)

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