Stoiber: "Kathedralen müssen größer sein als Moscheen"

AP (Uwe Lein)
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CSU-Ministerpräsident Stoiber betonte die "gewachsene Leitkultur" in Deutschland und forderte eine Rückkehr zu konservativen Wurzeln.

Der scheidende CSU-Vorsitzende, Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber, hat sich in einem Interview mit der "Bild"-Zeitung für einen offensiveren Umgang mit dem Islam ausgesprochen. Unter Bezug auf die "in Jahrhunderten gewachsene Leitkultur in Deutschland" forderte er eine genauere Gesetzgebung. Er betonte "bei aller Toleranz - Kathedralen müssen größer sein als Moscheen".

Kritik an CDU

Stoiber übte auch Kritik an der Politik der Schwesterpartei CDU. Er empfiehlt ihr, wieder zu den konservativen Wurzeln zurückzukehren. Gleichzeitig gestand er ein, dass man unter den Kompromisszwängen der Großen Koalition das Parteiprogramm der Union nicht "eins zu eins" umsetzen könne. Besonders die Familienpolitik in Deutschland kritisierte er: "Wenn man ... den Eindruck erweckt, ein Leitbild zu erzwingen, eine Frau habe immer berufstätig zu sein, dann widerspricht das dem Lebensgefühl von zwei Dritteln der Menschen in Deutschland".

Stoiber: Neukandidatur 2008?

Stoiber tritt am 30. September von all seinen Ämtern zurück. Im Kampf um seine Nachfolge hat die Landrätin Gabiele Pauli kürzlich eine "Ehe auf Zeit" gefordert und damit die CSU in die Schlagzeilen gebracht. Stoiber selbst schloss nicht aus, im Herbst 2008 wieder als Abgeordneter für den bayerischen Landtag zu kandidieren. Aus dem operativen Tagesgeschäft wolle er sich jedoch ab Oktober heraushalten, betonte Stoiber im Interview.

(Red.)

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