Burma vor Blutbad: Armee macht gegen Mönche mobil

Die Gallionsfigur des Widerstandes wurde inhaftiert.
Die Gallionsfigur des Widerstandes wurde inhaftiert.(c) EPA
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Elitetruppen des Regimes rücken auf Rangun vor und infiltrieren Protestbewegung. Oppositionsführerin und Nobelpreisträgerin Suu Kyi wurde heimlich ins Gefängnis gebracht.

RANGUN (red.). Während am Dienstag in Burma wieder Zehntausende Mönche und Zivilisten auf die Straße gingen und den Abgang der Militärjunta forderten, mehren sich die Anzeichen für eine gewaltsame Reaktion der Machthaber.

So rückten berüchtigte Armeeeinheiten, die bereits an der Niederschlagung früherer demokratischer Protestbewegungen beteiligt waren, auf die Millionenmetropole Rangun vor. In den beiden größten Städten des Landes, Rangun und Mandalay, wurden eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr sowie ein Versammlungsverbot verhängt. Krankenhäuser sollen in Bereitschaft versetzt worden sein; als Mönche getarnte Elitesoldaten sollen begonnen haben, die Demonstranten zu infiltrieren, um Gewaltaktionen zu setzen und so einen Gegenschlag der Sicherheitskräfte zu legitimieren.

Weltweit wächst der Druck auf die Junta: US-Präsident Bush kündigte vor der UN-Generalversammlung in New York weitere Sanktionen gegen die Führung des Regimes an. Auch Deutschlands Kanzlerin Merkel will schärfere Strafmaßnahmen. China, wichtigster Alliierter der Militär-Clique, mahnte das Ausland zur "Nichteinmischung", forderte von der Junta aber "angemessenen Umgang" mit den Protesten.

Aung San Suu Kyi im Gefängnis?

Die seit Jahren unter Hausarrest stehende Galionsfigur der burmesischen Opposition, Aung San Suu Kyi, soll unterdessen heimlich in das berüchtigte Gefängnis von Insein überstellt worden sein. Die 62-Jährige hatte wegen ihres Widerstandes gegen die seit 1962 regierenden Militärs 1991 den Friedensnobelpreis erhalten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.09.2007)

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