Menschenrechtsanwalt in China entführt

AP (Ng Han Guan)
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Gao Zhisheng soll von der Pekinger Geheimpolizei aus seiner Wohnung entführt worden sein. In seinem neuen Buch fordert er "ein gerechteres China". Gao Zhisheng ist Träger des Bruno-Kreisky-Preises für Menschenrechte.

Der chinesische Menschenrechtsanwalt Gao Zhisheng wurde Augenzeugenberichten zufolge am vergangenen Sonntag aus seiner Wohnung in Peking von Geheimpolizisten entführt. International bekannt gemacht wurde das durch die in China verbotene Bewegung Falun Gong, eine relativ neue religiöse Bewegung.Offener Brief an US-Kongress

Gao Zhisheng, ein Träger des Bruno-Kreisky-Preises für Menschenrechte, soll einen offenen Brief an den US-Kongress geschickt haben, in dem er die USA aufruft, die Olympischen Spiele 2008 in Peking zu boykottieren: "Wenn ich die gegenwärtige Situation in der chinesischen Gesellschaft betrachte und wie die Olympischen Spiele hier benutzt werden, bereiten mir mein Gewissen und mein Sinn für Gerechtigkeit Schmerzen in meinem Herzen.", wurde der Menschenrechtsanwalt zitiert. 

"Ein gerechteres China"  

Der aus ärmsten Verhältnissen stammende Gao Zhisheng ist bekennender Regimekritiker. Dadurch sind er und seine Familie staatlicher Verfolgung ausgesetzt. Er gehört zu den zehn bekanntesten Anwälten seines Landes, da er sich besonders für arme Kläger einsetzt, von denen er keine Gebühr verlangt. Er setzte sich auch für Anhänger der Falun Gong Bewegung ein. Schon in den vergangenen Jahren war er immer wieder Folteropfer der chinesischen Polizei. Dies hielt ihn nicht davon ab, vor wenigen Wochen sein neues Buch "Ein gerechteres China" zu veröffentlichen. 

(APA/Red.)

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