Eskorte von Pervez Musharraf abgestürzt

(c) AP (Mukhtar Khan)
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Der Hubschrauber stürzte während einer Reise des frisch wiedergewählten Präsidenten ab. Dabei starben mindestens vier Soldaten. Angeblich soll es sich um einen Unfall handeln.

Beim Absturz einer Hubschraubereskorte von Pakistans Präsident Pervez Musharraf sind am Montag mindestens vier Soldaten ums Leben gekommen. Musharraf selbst ist offenbar unverletzt, da er in einer anderen Maschine vorausgeflogen ist.

Es habe sich nicht um einen Abschuss gehandelt, hieß es vom Militär. Ursache des Unglücks sei technisches Versagen gewesen.

Bei dem Unglück wurde den Angaben zufolge der Sprecher Musharrafs verletzt. Der Präsident reiste anlässlich des zweiten Jahrestages eines schweren Erdbebens in die Region Kaschmir. Dort war eine Gedenkfeier für die rund 80.000 Todesopfer des Erdbebens geplant.

Ashfaq Kiyani wurde Vize-Generalstabschef

In Pakistan sind am Montag die Weichen für einen Rücktritt des Präsidenten Pervez Musharraf vom Amt des Armeechefs gestellt worden. Musharrafs designierter Nachfolger an der Armeespitze, General Ashfaq Kiyani, wurde in das Amt des Vizegeneralstabschefs eingeführt. Er leitete bisher die Geheimdienste des Landes.

Kiyani war stellvertretender Verteidigungsminister unter der früheren Premierministerin Benazir Bhutto, mit der Musharraf einen Pakt zur Machtteilung anstrebt. Der kettenrauchende Offizier gilt außerdem wie Generalstabschef Musharraf als enger Verbündeter der USA im Kampf gegen die islamistischen Rebellen im Norden des Landes.

Musharraf hat zugesagt, bei einer Wiederwahl ins Präsidentenamt seine Uniform endgültig abzulegen. Allerdings hatte er solche Zusagen in der Vergangenheit auch schon gemacht. Die Opposition will mit Berufungsklagen vor dem Obersten Gerichtshof geltend machen, dass Musharraf gemäß der Verfassung nicht für das Präsidentenamt kandidieren durfte, solange er an der Armeespitze stand. Eine Entscheidung des Tribunals wird nicht vor der nächsten Woche erwartet.

Grenzgebiet: 80 Menschen getötet

Kritik aus den USA an Musharrafs unzulänglichem Engagement im Kampf gegen die Rebellen im Nordwesten führte in den vergangenen Monaten zu einer deutlichen Truppenverstärkung in dem nur schwer kontrollierbaren Grenzgebiet zu Afghanistan. Dort haben die Kämpfe erheblich zugenommen. Bei Zusammenstößen zwischen Regierungssoldaten und Rebellen am Sonntag wurden amtlichen Angaben zufolge mindestens 80 Menschen getötet, darunter auch 20 Soldaten. Die Kämpfe ereigneten sich in Nord-Waziristan, wo die USA auch al-Kaida-Gründer Osama bin Laden vermuten und wo islamistische Aufständische sich ebenfalls US-Angaben zufolge seit Jahren neu gruppieren. 
(Ag/Red.)

Zur Person

Pervez Musharraf wurde 1943 in in eine muslimische Mittelklasse-Familie in Indien geboren. Nach der Gründung Pakistans zog die Familie in den neuen Staat. 1965 erhielt er im Krieg gegen Indien erste militärische Auszeichnungen. 1998 stieg Musharraf zum General auf und wurde Armeechef. Ein Jahr später stürzte er Premier Nawaz Sharif in einem unblutigen Coup und ist seither Staatschef.

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