Angriff auf deutschen Bundespräsidenten

AP (Bernd Kammerer)
  • Drucken

Horst Köhler blieb unverletzt. Der Täter wurde wieder freigelassen. Er wollte den Präsidenten offenbar nur um Hilfe bitten.

Wenige Stunden nach einer Attacke auf den deutschen Bundespräsidenten Horst Köhler am Sonntag vor der Frankfurter Paulskirche ist der 44 Jahre alte Täter wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Ein Polizeisprecher sagte, der Mann habe nach eigener Darstellung Köhler lediglich um Hilfe bitten wollen.

Der Deutsche rumänischer Herkunft aus Offenbach habe Schulden und fühle sich bei von ihm geführten Zivilprozessen schlecht behandelt. Der Mann arbeite als Ingenieur und habe kein psychisches Problem. "Das ist ein Otto Normalverbraucher", sagte der Polizeisprecher.

Nach Festakt zur Verleihung des Friedenspreises des Buchhandels war Köhler mit dem Preisträger, dem israelischen Historiker Saul Friedländer, auf dem Weg von der Paulskirche zum Römerberg. Ein Mann stürzte sich gegen 12.30 Uhr auf den Bundespräsidenten und bekam diesen am Anzug zu fassen - er umklammerte ihn von hinten."Köhler nimmt Gefahr in Kauf"

Der Angriff habe sich "quasi beim Bad in der Menge" ereignet, erklärte die Polizei. "Köhler ist wohlauf, sowohl körperlich wie psychisch", sagte ein Polizeisprecher. "Nach Angaben seiner Personenschützer nimmt Köhler die Gefahr solcher Angriffe in Kauf, weil er gerne das Bad in der Menge nimmt und den Kontakt zu den Bürgern sucht." Einen Bericht der Berliner "B.Z.", wonach der Mann Köhler am Hals gewürgt habe, dementierte der Beamte.

Der 44-jährige Deutsch-Rumäne habe einen "leicht verwirrten Eindruck" gemacht und nach seiner Festnahme private Probleme als Motiv seiner Attacke angegeben.
(AG./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.