Burma: Militärjunta verhandelt mit Ikone der Opposition

(c) AP (Dita Alangkara)
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Jahrelang stand sie unter Hausarrest, heute wurde sie in ein Gästehaus der Regierung gebracht: Die Friedens-Nobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi traf mit Vertretern der burmesischen Militärjunta zusammen.

Die unter Hausarrest stehende burmesische Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi hat am Donnerstag ihr Anwesen in Rangun verlassen, um einen Vertreter der regierenden Militärjunta zu treffen. Die Führerin der Demokratiebewegung wurde von drei Autos abgeholt und in ein Gästehaus der Regierung gebracht. Dort sprach sie etwa eine Stunde lang mit dem Kontaktmann der Militärjunta, Aung Kyi. Über den Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

Zwölf Jahre ohne Verfahren unter Arrest

Hunderte Polizisten bewachten nach der blutigen Niederschlagung der Massenproteste in Burma das Haus der Vorsitzenden der Nationalen Liga für Demokratie. Die UNO hat sich in den vergangenen Wochen intensiv bemüht, einen Dialog zwischen Suu Kyi und der Militärjunta in Gang zu bringen. Die Junta hatte Gespräche bisher an die Bedingung geknüpft, dass Suu Kyi ihre Forderung nach internationalen Sanktionen gegen die burmesischen Machthaber fallen lässt.

Juntachef General Than Shwe ist bisher erst ein einziges Mal mit Friedensnobelpreisträgerin zusammengetroffen. Die Gespräche im Jahr 2002 wurden aber nach kurzer Zeit abgebrochen. Die 62-Jährige hat zwölf der vergangenen 18 Jahre unter Arrest verbracht, ohne dass es ein Gerichtsverfahren gegeben hätte. (Ag/Red.)

Krise in Burma

Ende September waren, von Mönchen angeführt, rund 100.000 Menschen auf die Straßen von Rangun gegangen. Auslöser der Proteste waren die gestiegenen Benzin- und Warenpreise. Die Protestbewegung nahm den Charakter eines Massenaufstands an, der vom Regime rücksichtslos niedergeschlagen wurde. Bei der blutigen Niederschlagung der Demonstrationen wurden laut

Behörden 13 Menschen getötet. Dissidenten hingegen sprechen von etwa 200 Toten und 6000 Verhafteten. Folterungen und das Verschwinden von Menschen folgten auf die Proteste.

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