Polen will Irak-Einsatz beenden

(c) EPA (Pawel Kula)
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Polens neuer Premier Donald Tusk will sein Wahlversprechen einlösen und die 900 im Irak stationierten Soldaten im kommenden Jahr nach Hause holen.

Polen will seinen Militäreinsatz im Irak im kommenden Jahr beenden. Der neuernannte Verteidigungsminister Bogdan Klich betonte am Samstag, die Regierung von Ministerpräsident Donald Tusk wolle die rund 900 Soldaten 2008 nach Hause holen. Gegen einen schnellen Abzug der polnischen Truppen aus dem Irak hat sich Staatspräsident Lech Kaczynski ausgesprochen, der nominell Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist. Er verwies dabei auch auf die "gefährliche Situation" im benachbarten Iran.

In einer seiner ersten Stellungnahmen seit seinem Amtsantritt sagte Klich im staatlichen Rundfunk: "Ich kann bestätigen, dass das polnische Militärkontingent im Irak im nächsten Jahr, 2008, abgezogen wird." Einzelheiten werde Ministerpräsident Donald Tusk am kommenden Freitag in seiner Regierungserklärung vor dem Abgeordnetenhaus (Sejm) bekanntgeben.

Abzug als Wahlkampf-Thema

Die von einer Koalition der liberalen Bürgerplattform (PO) von Tusk mit der Bauernpartei (PSL) getragene Regierung war am gestrigen Freitag von Präsident Kaczynski vereidigt worden. Das militärische Engagement im Irak hatte im polnischen Wahlkampf eine nicht zu vernachlässigende Rolle gespielt. Tusks Partei hatte in ihrer Kampagne vor den vorgezogenen Parlamentswahlen einen schnellen Abzug aus dem Irak versprochen.

Polnische Militäreinheiten beteiligen sich an der US-geführten Intervention im Irak seit April 2003. Bisher sind dort 24 polnische Soldaten und Zivilisten ums Leben gekommen. Die polnischen Soldaten sind in der Nähe von Diwaniya, 200 Kilometer südwestlich von Bagdad, stationiert.

(APA)

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