Datenpanne: CDs mit Daten von 25 Mio. Briten verschwunden

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Per Post losgeschickt, nie angekommen: Auf zwei CDs der britischen Steuerbehörden waren Bankdaten und Versicherungs-Nummern gespeichert. Der britische Finanzminister gerät nun unter Druck.

Den britischen Steuerbehörden sind zwei CDs mit den persönlichen Daten von 25 Millionen Briten abhandengekommen. Finanzminister Alistair Darling sprach von einem schweren Fehler der Behörden und räumte am Dienstag im Parlament ein, die Datenträger seien in die Post gegeben worden und seitdem verschwunden.

Auf den CDs befinden sich nach seinen Worten Daten über alle Empfänger von Kindergeld, die Namen, Adressen und Geburtsdaten der Kinder, die Vorgangs- und Versicherungsnummern sowie Bankverbindungen. Die Daten reichten aber nicht aus, um in betrügerischer Weise an die Konten heranzukommen, sagte er.

CDs kamen nie an


Ein Mitarbeiter der Behörde habe die passwortgeschützten CDs im Oktober über einen Kurierdienst an die Finanzkontrolle geschickt, wo sie aber nie angekommen seien, sagte Darling. Die Behördenleitung habe erst rund drei Wochen später von dem Vorfall erfahren. Er selbst sei am 10. November von dem "höchst bedauerlichen Geschehen" unterrichtet worden und habe die Durchsuchung beider Behörden angeordnet, die aber nichts erbracht habe.

Die Polizei verhörte demnach vom 14. November an Mitarbeiter, gehe aber nicht davon aus, dass die Daten bisher für "kriminelle Aktivitäten" missbraucht worden seien.

"Missbrauch Tür und Tor geöffnet"

Die oppositionellen Konservativen warfen der Regierung Inkompetenz vor. Sie habe dem Missbrauch mit den persönlichen Daten der Hälfte aller Bürger Großbritanniens Tür und Tor geöffnet. Der Chef der zuständigen Behörde trat zurück.

Für das Kabinett von Premierminister Gordon Brown und insbesondere Finanzminister Darling ist die Datenpanne ein weiterer Schlag, nachdem sie schon wegen der Behandlung der Krise der Northern-Rock-Bank in die Kritik geraten waren. (Ag.)

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