Chavez: "Der spanische König ist explodiert"

(c) AP (Armando Franca)
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König Juan Carlos ertrage es nicht, Ureinwohner an der Macht zu sehen. So erklärt sich Venezuelas Staatschef den verbalen Ausfall des spanischen Monarchen. Dieser hatte ihm auf einem Gipfel den Mund verboten.

Zehn Tage nach dem Eklat auf dem Iberoamerikanischen Gipfel in Chile hat der venezuelanische Präsident Hugo Chavez Spaniens König Juan Carlos erneut attackiert. Juan Carlos, zurzeit auf Staatsbesuch in Österreich, könne in Lateinamerika keine Ureinwohner an der Macht ertragen, sagte Chavez am Dienstag im portugiesischen Fernsehen.

Die Ureinwohner hätten "einen 300-jährigen Völkermord" durch die Europäer hinter sich. "Jetzt, da wir an die Macht kommen und die Wahrheit sagen, kommt das nicht gut an", erklärte Venezuelas sozialistisches Staatsoberhaupt. "Deshalb hat der König die Geduld verloren und ist explodiert und aggressiv geworden. Ich denke, er ist es nicht gewohnt, so viele Wahrheiten auf einmal zu hören."

"Warum hältst Du nicht den Mund?"

Juan Carlos hatte Chavez auf dem Iberoamerika-Gipfel mit den Worten "Warum hältst Du nicht den Mund?" angefahren. Chavez hatte versucht, eine Rede des spanischen Ministerpräsidenten Jose Luis Rodriguez Zapatero zu unterbrechen. Zapatero hatte darin kritisiert, dass der linke Politiker Chavez tags zuvor den konservativen spanischen Ex-Regierungschef Jose Maria Aznar als Faschisten beschimpft hatte.

Chavez hatte nach dem Eklat angekündigt, er werde die politischen, diplomatischen und wirtschaftlichen Verbindungen beider Länder überprüfen. Er drohte mit wirtschaftlichen Konsequenzen für Spanien, falls sich der König nicht entschuldigen sollte. Der Monarch sei durchgedreht und habe 500 Jahre Arroganz einer Kolonialmacht bewiesen, sagte Chavez damals in einer ersten Reaktion. (APA/Red.)

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