Chávez verordnet Venezuela eigene Zeitzone

Venezuelas Präsident Hugo Chavez wird zunehmend exzentrischer. Am 9. Dezember lässt er die Zeitmesser um eine halbe Stunde zurückdrehen, wie Venezuelas Amtsblatt mitteilte. Venezuela wird dann in einer eigenen Zeitzone liegen, für Chavez ein Signal gegen den US-Imperialismus. Außerdem hat er wieder einmal die Beziehungen zu einem Nachbarland abgebrochen: diesmal zu Kolumbien.

Dem neuen Gesetz zufolge werden die Uhren in Venezuela ab 9. Dezember auf die Weltzeit minus viereinhalb Stunden eingestellt werden, eine Zeitzone, die es in keinem anderen Land der Welt gibt. Der USA-feindliche Chavez hat seine Entscheidung unter anderem damit begründet, dass die Vereinigten Staaten der Welt die Einteilung in Zeitzonen zu vollen Stunden auferlegt hätten.

Chávez hat alle Beziehungen zu seinem kolumbianischen Kollegen Alvaro Uribe und zu dessen Regierung abgebrochen. Grund für das Zerwürfnis ist die Entscheidung der kolumbianischen Regierung, Chávez das Mandat für eine Vermittlungsmission zur Befreiung der Geiseln zu entziehen, die von FARC-Guerilleros festgehalten werden. Kolumbien begründete den Beschluss damit, dass Chávez gegen eine Auflage der Regierung verstoßen habe, direkten Kontakt mit der Führung der Streitkräfte aufzunehmen.

Solange Uribe Präsident im Nachbarland sei, werde er weder mit ihm noch mit seiner Regierung irgendeine Art von Beziehung unterhalten, sagte Chávez nun am Mittwoch. Einen ähnlichen Zwist wie jetzt mit Uribe hatte Chávez Ende 2005 mit dem früheren mexikanischen Präsidenten Vicente Fox. Die Beziehungen wurden damals heruntergefahren, aber nicht endgültig abgebrochen. Am Dienstag hat Venezuela seinen Botschafter aus Kolumbien zurückgerufen.

(APA)

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