Ex-Rallye-Weltmeister Colin McRae verunglückt

Gepa (Doris Hoefler)
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Der legendäre Rennfahrer stürzte mit dem Hubschrauber ab. Alle vier Insassen starben, darunter auch McRaes fünfjähriger Sohn. Der Rallye-Fahrer soll selbst geflogen sein.

Der Motorsport trauert um den früheren Rallye-Weltmeister Colin McRae. Der Schotte war am Samstag beim Absturz eines Hubschraubers in seiner Heimat ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Sonntagmittag bestätigte, starben bei dem Unglück in einem Waldgebiet nahe McRaes Wohnort Lanark auch McRaes fünfjähriger Sohn Johnny und zwei Freunde der Familie.

Zuvor hatte McRaes Manager Jean-Eric Freudiger zwei englischen Sonntagszeitungen gesagt, dass der 39-Jährige den Hubschrauber selber geflogen hat. Der Rallye-Champion von 1995 hinterlässt Ehefrau Alison und seine achtjährige Tochter Hollie.

Ausgebrannt: Identifizierung schwierig

Da der Helikopter nach dem Crash in Flammen aufging und ausbrannte, war eine Identifizierung der Toten zunächst unmöglich. Die anderen Opfer waren nach Polizeiangaben ein sechsjähriger Bub und ein 37-jähriger Mann. Angaben über die Unglücksursachen wurden zunächst nicht gemacht.

"Colin McCrash": Immer am Limit

"Er hatte ein Kämpferherz, wie ich es nie zuvor gesehen habe. Das ist ein furchtbarer Verlust", sagte David Richards, McRaes früherer Teamchef bei Subaru. Auch Max Mosley, der Präsident des Internationalen Automobil-Verbandes (FIA), reagierte geschockt auf die Meldung. "Es ist schon tragisch, dass er auf solche Weise sterben musste, obwohl er sich ja vom gefährlichsten Abschnitt seiner Karriere schon verabschiedet hatte. Jeder hat ihn gemocht."

McRae, ein begeisterter Hubschrauberpilot, hatte seine erfolgreiche Rallye-Karriere 1995 mit dem Weltmeistertitel gekrönt. Drei Mal war der Schotte Vizeweltmeister geworden. Zwischen 1987 und 2004 gewann er 25 WM-Läufe. Der Rallyesport war McRaes Leben, die Fans waren von seinem spektakulären Fahrstil begeistert: Colin "McCrash" fuhr immer am absoluten Limit.

Arbeit an Comeback

Wie andere Weltmeister vor ihm suchte er eine neue Herausforderung bei der Rallye Dakar, die er 2005 bis zu seinem Unfall auch anführte. Im kommenden Jahr sollte er zusammen mit der Schwedin Tina Thörner für das deutsche X-Raid-Team von Sven Quandt in einem BMW X3 erneut an der berühmt-berüchtigten Wüstenrallye teilnehmen.

In den vergangenen Jahren hatte er sich mehr um die Entwicklung eines eigenen Rallye-Fahrzeugs gekümmert, das Colin McRae R4, das er 2006 beim britischen Goodwood Festival vorstellte. Daneben arbeitete er an seinem Comeback in der Rallye-WM.

(Ag.)

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