"Zapping": Fernseher direkt mit dem Gehirn bedienen

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Hitachi arbeitet an einem System, dass Gehirnaktivitäten in elektrische Signale umwandelt. Erste Anwendung soll eine TV-Fernbedienung sein.

Der Daumen könnte beim Zapping mit der TV-Fernbedienung bald ausgedient haben. Japanische Wissenschafter haben eine Technik entwickelt, die die Aktivität des Gehirns in elektrische Signale umwandelt.

Dabei werden mit Sensoren am Kopf Änderungen des Blutflusses gemessen. Bei einem Test steuerte eine Reporterin eine Spielzeugeisenbahn mit ihren Gedanken.

Sie löste einfache Rechenaufgaben, woraufhin die Bahn losfuhr. Offenbar sprach das von Hitachi entwickelte System auf die Aktivität in der vorderen Hirnrinde an, die für Problemlösungen zuständig ist.

Werde dieser Bereich des Gehirns durch Kopfrechnen oder auch das Singen eines Liedes aktiviert, starte der Zug, erläuterte der Forscher Kei Utsugi. Als die Reporterin das Rechnen beendete, stoppte auch die Modelleisenbahn.

Änderungen bei der Durchblutung werden erfasst

Das System registriert mit Hilfe von Infrarotstrahlung Abweichungen bei der Durchblutung einzelner Gehirnzonen.

Normalerweise wird diese Technik für medizinische Zwecke entwickelt, doch liefern sich Konzerne wie Hitachi und der japanische Autobauer Honda ein Rennen darum, die "optische Topographie" für kommerzielle Anwendungen zu verfeinern.

Hitachi ist dabei, eine Fernbedienung zu entwickeln, mit deren Hilfe Fernseher allein mit der Kraft der Gedanken eingeschaltet und Programme gewechselt werden können.

Die Technik kann es eines Tages aber auch körperlich behinderten Menschen ermöglichen, elektrische Rollstühle, Betten oder künstliche Gliedmaßen zu steuern. (Ag.)

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