Papst: "Wissenschaft reicht nicht aus, um Realität zu erklären"

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Papst Benedikt XVI. spricht sich gegen einen künstlichen Gegensatz zwischen Evolution und Schöpfung aus.

Papst Benedikt XVI. hat sich scharf gegen einen künstlichen Gegensatz zwischen Evolutionslehre und Schöpfungsglaube ausgesprochen. Die Gegenüberstellung von "Kreationismus" und "Evolutionismus" - als dürfe jemand, der an Gott glaubt, nicht an die Evolution denken und wer es mit der Evolution halte, müsse Gott ausschalten - sei eine "Absurdität", sagte er.

Benedikt sprach bei einer Begegnung mit 500 Priestern der italienischen Diözesen Belluno-Feltre und Treviso in Auronzo di Cadoredie, wie Kathpress meldet.

Es gebe viele wissenschaftliche Beweise für die Evolution, die man als Realität sehen müsse und die die Kenntnis des Lebens bereichere, betonte der Papst weiter. Aber die Evolutionslehre beantworte nicht alle Fragen und vor allem nicht die große philosophische Frage: Woher kommt das alles? Und warum gibt es einen Weg, der schließlich zum Menschen führt?

Wissenschaftliche Ergebnisse sind wichtig, reichen aber nicht aus

Er halte es für sehr wichtig - und das habe er auch in seiner "Regensburger Vorlesung" über Glaube und Vernunft im vergangenen September sagen wollen -, dass sich die Vernunft "öffnet", sagte Benedikt XVI. Die wissenschaftlichen Ergebnisse seien wichtig, aber sie reichten nicht aus, um die ganze Wirklichkeit zu erklären.

Es gehe darum, zu erkennen, dass die Vernunft allem vorangeht und dass auch der Mensch ein Spiegelbild dieser "schöpferischen Vernunft" ist. Der Mensch müsse sehen, dass sein Dasein vernünftig ist, dass es gewollt ist und Sinn hat und dass die große Aufgabe jedes einzelnen darin besteht, diesen Sinn zu entdecken und zu leben und damit der "vom Schöpfer gewollten großen kosmischen Harmonie ein neues Element hinzuzufügen". (APA)

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