Pierer: „Polytec ist ein Super-Investment“

APA (ROLAND-SCHLAGER)
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Automotive. KTM-Eigentümer stocken Beteiligung auf.

wien. Die Investoren Stefan Pierer und Rudolf Knünz, Mehrheitseigentümer des Motorradproduzenten KTM und Großaktionäre bei Beko, Pankl Racing, Eternit und der UIAG, stocken ihre Beteiligung beim oberösterreichischen Automobil-Zulieferer Polytec kräftig auf. Die Cross Automotive, Tochter der von Pierer und Knünz kontrollierten Cross Industries, hält nun 15,8 Prozent.

Mitte November 2006 ist Cross Industries mit mehr als fünf Prozent bei der Polytec eingestiegen, die im Vorjahr an die Börse gegangen ist. Im März 2007 wurde der Anteil auf mehr als zehn Prozent aufgestockt. Ist die Cross also auf dem Weg zur Mehrheit bei dem Unternehmen, das Innenverkleidungen für Autos aus Kunststoff und Verbundfaser-Werkstoffen herstellt? „Nein“, zerstreut Pierer im Gespräch mit der „Presse“ seit längerem kursierende Übernahme-Spekulationen. „Es geht uns nicht einmal um die Sperrminorität.“ Schließlich besitze die Familie von Firmenboss Friedrich Huemer , „den ich sehr gut kenne und schätze“ 32,3 Prozent. 57,7 Prozent der Polytec sind in Streubesitz.

Bald eine Milliarde Umsatz

„Wir sind überzeugt, dass Polytec ein Super-Investment ist.“ Da habe man rasch zugegriffen, als sich einige Fonds zurückgezogen haben. Pierer hat gleich mehrere Gründe für das Engagement – „abgesehen davon, dass wir Nachbarn sind“: Polytec habe eine überzeugende Expansionsstrategie und schaffe es, die Akquisitionen gut zu integrieren. Heuer wurde in Deutschland die Menzolit Fibron mit 170 Mio. Euro Umsatz und die ISE Intex mit 110 Mio. Umsatz zugekauft. Polytec will Europas größter Zulieferer von Kunststoff-Autoteilen werden. Pierer glaubt, dass bald die Milliarden-Umsatzgrenze erreicht werde. 2006 lag der Umsatz bei 525,2 Mio. Euro, der Gewinn bei 18,4 Mio. Euro. Zudem schätzten Automobil-Konzerne Zulieferer, die von Unternehmern dominiert werden, weil sie Kontinuität garantierten. Polytec liefert auch Teile für das KTM-Auto.

Angesichts dieser Entwicklung sei die Aktie noch unterbewertet, meint Pierer. Die Cross-Beteiligung verhalf der Aktie aber am Donnerstag zu einem 52-Wochenhoch von 11,79 Euro.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.06.2007)

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