Molkereien: Milchmangel treibt Preise in die Höhe

Die Deutschen müssen ab Juni 15 Prozent mehr für Milch bezahlen.

Wien/Berlin (ag.). Die Preise für Milchprodukte befinden sich wegen der hohen Nachfrage international auf Rekordhöhen (die „Presse“ berichtete). Auch in Österreich drohen Preiserhöhungen.

In Deutschland wurden am Mittwoch die Milchpreise um 15 Prozent angehoben. Ob der Handel die Preise weiter gibt, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Der Hauptverband des Deutschen Einzelhandels bestätigte „spürbare“ Preissteigerungen ab Juni. Diskonter Aldi hob den Preis für ein 250-Gramm-Päckchen Butter bereits um vier Cent an. Die anderen Supermärkte dürften dem Beispiel folgen.

Grund für die steigenden Preise ist die hohe Nachfrage nach Milchpulver und Butter weltweit. Der internationale Milchverbrauch dürfte nach Angaben der Zentralen Markt- und Preisberichtstelle weiter wachsen, und zwar jährlich um zwölf Millionen Tonnen. Das sind neun Prozent der Vorräte, die derzeit in der EU erzeugt werden. Vorräte aus den vergangenen Jahren gibt es nicht mehr. Die Bauern profitieren doppelt: von den höheren Preisen und der Milchprämie, die bis 2012 festgelegt ist und die sie daher trotzdem bekommen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.05.2007)

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