Geldwäsche-Vorwurf war gezielter Angriff auf RZB

Raiffeisen-Chef Stepic beklagt die Medien-Attacken gegen seinen Konzern. Die Bank sei nie in den Geldwäsche-Skandal verwickelt gewesen.

Der in der russischen Zeitung "Nowoje Vremja" erhobene Geldwäsche-Vorwurf gegen Raiffeisen war nach Ansicht von RZB-Vorstand und Raiffeisen-International-Chef Stepic "ein ganz gezielter Angriff gegen den RZB-Konzern". Der Artikel sei "völlig aus den Fingern gesogen" und just vor dem Putin-Besuch in Österreich lanciert worden, um der RZB zu schaden, so Stepic am Freitag.

Wen er hinter dem Angriff vermutet, wollte Stepic nicht sagen. "Ich kann keinen Verdacht äußern" und man könne auch nicht sagen, von wem der erste Hinweis auf mögliche Geldwäsche gekommen sei, sagte der Raiffeisen-Chef - es gehe dabei um die Sicherheit dieser Person.

Stepic: "Wir haben umgehend reagiert"

Die Chronologie der Ereignisse war laut Stepic wie folgt: Ende August 2006 habe man eine Reihe von Zahlungseingängen in nicht ungewöhnlicher Höhe von großen russischen Banken auf das Konto der Diskontbank bei Raiffeisen erhalten. Von diesem Konto der Diskontbank habe es daraufhin Überweisungen auf Konten mehrerer Begünstigter gegeben, mehrheitlich auf Konten von Banken im Euroraum. Am 30. August habe man dann in Russland einen Hinweis auf auffällige Transaktionen erhalten. Bei der Sache ging es laut Stepic um zweistellige Millionen-Euro-Beträge.

"Wir haben umgehend reagiert und versucht, diese Zahlungsausgänge zu stoppen", sagte Stepic. Innerhalb weniger Viertelstunden habe man die Konten der Diskontbank gesperrt und am selben Tag die Russische Zentralbank, das Bundeskriminalamt in Österreich sowie die Empfängerbanken über den Verdacht auf Geldwäsche informiert. Erst am Abend des 30. August 2006 habe man einen offiziellen schriftlichen Hinweis erhalten, dass die Diskontbank der Geldwäsche verdächtigt wird. "Mehr kann man in einem gleichartigen Fall nicht tun", resümierte der Raiffeisen-Chef.

BKA: "Bank handelte vorbildlich"

Das Bundeskriminalamt in Wien hat die Darstellung von Konzern-Boss Stepic bestätigt. "Die österreichische Bank hat uns von sich aus verständigt und vorbildlich gehandelt", erklärte ein Sprecher der Behörde am Freitag Nachmittag. "Es liegt kein Verschulden einer österreichischen Bank vor", so der Vertreter des Bundeskriminalamts weiter. Dem Vernehmen nach hat die Staatsanwaltschaft den Fall in Zwischenzeit an die zuständigen Behörden in Russland weitergeleitet. (Ag.)

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