Opec fürchtet Bio-Konkurrenz und droht dem Westen

(c) AP (GUSTAVO FERRARI)
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Investiert der Westen weiter in die Entwicklung alternativer Treibstoffe, werde der Ölpreis "durch die Decke gehen", warnt der Generalsekretär.

Das Erdöl-Kartell Opec blickt kritisch auf die derzeitige Entwicklung im Bereich der Biokraftstoffe. Immer mehr Industriestaaten wollen ihre Abhängigkeit vom Erdöl beenden und suchen nach Alternativen für den fossilen Brennstoff. Die USA investieren gegenwärtig große Summen in den Aufbau einer Bio-Ethanol-Produktion in Südamerika.

Die Opec fühlt sich von der Entwicklung bedroht und holt zum Gegenschlag aus. Sollten sich die Industrienationen weiterhin so stark für die alternativen Treibstoffe einsetzen, könnten die Öl-Staaten den Ölpreis in die Höhe schrauben, warnte der Opec-Generalsekretär Abdallah el-Badri laut "Financial Times". Das Erdöl-Kartell würde weniger in ihre Ölanlagen investieren, die Preise würden automatisch in die Höhe gehen, droht el-Badri weiter.

Bio-Treibstoff deckt Bedarf noch nicht

Unter dem Mangel an Erdöl würde vor allem der Westen leiden, denn die Menge an Bio-Kraftstoffen würde bei weitem noch nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken, prophezeit der Opec-Generalsekretär. Momentan ist die Menge alternativer Kraftstoffe, die jährlich produziert wird, im Vergleich zu fossilen Energieträgern verschwindend gering. 2005 entsprach der Anteil der Bio-Treibstoffe nur einem Prozent der weltweit für den Straßentransport genutzten Kraftstoffe.

Der Preis für Opec-Rohöl steigt unterdessen weiter. nach Angaben des in Wien ansässigen Opec-Sekretariats kostete ein Barrel Rohöl am Dienstag (159 Liter) 66,18 Dollar (48,91 Euro). Das ist um 55 Cent teurer als noch am Vortag. (Red.)

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