Emissionen: CO2-Ausstoß: Auto-Gewicht soll entscheiden

(c) APA
  • Drucken

Neue Pläne der EU kommen der deutschen Autoindustrie entgegen.

Wien (jaz). Die EU-Kommission will im September ihre Pläne präsentieren, wie die umstrittenen CO2-Obergrenzen für Neuwagen umgesetzt werden. Laut einem Bericht des „Handelsblatt“ steht ein System zur Debatte, bei dem die Grenzen nach Gewichtsklassen gestaffelt sind. Das wäre ganz im Sinne der deutschen Autoindustrie, die vor allem große und stark motorisierte Fahrzeuge herstellt.

Im Februar sind die Beliebtheitswerte von EU-Umweltkommissar Stavros Dimas in Deutschland auf den Tiefststand gefallen. Er forderte damals, dass der durchschnittliche CO2-Ausstoß aller in der EU verkauften Neuwagen ab 2012 auf 120 Gramm je Kilometer gesenkt wird. Derzeit liegt dieser Wert bei 160 Gramm je Kilometer. Viele Modelle deutscher Hersteller liegen aufgrund ihrer Größe aber darüber. Nach Interventionen der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde die Grenze auf 130 Gramm je Kilometer angehoben. Dennoch war die deutsche Autoindustrie alles andere als glücklich. Audi-Chef Rupert Stadler warnte gar vor einem Jobabbau.

Deutsche stimmen zu

Ein nach Gewichtsklassen gestaffeltes System soll diese Ängste nun zerstreuen. Demnach sollen kleinere Fahrzeuge weniger und größere Autos mehr als 130 Gramm je Kilometer emittieren dürfen. Im Durchschnitt soll der Grenzwert jedoch erreicht werden. „Das ist ein Ansatz, wie er in Japan bereits mit Erfolg praktiziert wird“, signalisiert Matthias Wissmann, der Präsident des Verbandes der deutschen Automobilindustrie, Zustimmung.

Auch etwaigen Strafzahlungen bei Nichterreichen der Grenzwerte stehen die deutschen Hersteller grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings müssten die Gelder an die Staaten oder die EU fließen. Und nicht – wie von der Kommission überlegt wird – an jene Hersteller, die die Grenzen einhalten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.08.2007)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.