Immobilien-Krise: American Home ist bankrott

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Bereits am Freitag musste der Wohnbau-Finanzierer 90 Prozent ihrer Mitarbeiter abbauen. Jetzt meldet die Firma Insolvenz an und will die Gläubiger nicht bezahlen.

Drei Tage nach der Kündigung von 90 Prozent ihrer Mitarbeiter musste die US-Hypotheken-Finanzierer American Home Mortgage Investment Insolvenz anmelden. Das Unternehmen, das durch die US-Hypothekenkrise ins Trudeln gekommen ist, beantragte bei einem Gericht in Delaware Gläubigerschutz nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts.

Kapitel 11

Die Regelung erlaubt es US-Unternehmen, sich grundlegend zu sanieren, ohne die Forderungen der Gläubiger bedienen zu müssen.

Das Unternehmen aus Melville sieht sich als Opfer "außergewöhnlicher Verwerfungen" am Markt. Schon am Freitag reduzierte American Home ihre Belegschaft von 7.400 Mitarbeitern auf 750.

Vor halbem Jahr noch Top 10

Noch vor wenigen Monaten war American Home eines der am schnellsten wachsenden amerikanischen Hypothekenkredit-Firmen und war zuletzt der zehntgrößte Wohnimmobilienfinanzierer des Landes. Im ersten Quartal dieses Jahres vergab American Home Hypothekenkredite von insgesamt 16,7 Mrd. Dollar, das entspricht einer Steigerung von 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Sicherheiten für frühere Hypothekar-Kredite durch den Preisverfall am US-Immobilienmarkt massiv entwertet wurden, konnte American Home keine neuen Hypothekatkredite mehr ausgeben. Das Unternehmen war ruiniert.

Pleite verunsichert Branche

Die Insolvenz des Unternehmens löste am gesamten Immobilien-Markt Sorgen aus, da bisher nur Hypothekenspezialisten aufgeben mussten, die sich auf den riskanten Subprime-Markt konzentriert hatten. Mit American Home hat es nun errstmals einen weniger riskanten Finanzierer erwischt. (Ag./Red.)

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