Infineon verschenkt Chiptochter Qimonda

(c) photocase
  • Drucken

Rettungsplan bei Infineon: Die angeschlagene Tochter Qimonda stürzt Infineon immer wieder in die roten Zahlen. Jetzt will das Management die Firma nur noch loswerden.

Der Chip-Produzent Infineon will sich endgültig von seiner maroden Speicherchiptochter Qimonda trennen. Spätestens 2009 will der Infineon-Vorstand seine Beteiligung an Qimonda auf unter 50 Prozent gesenkt haben.

Leider sind die Aktien des Speicherchip-Produzenten nur schwer verkäuflich. Doch Infineon-Chef Wolfgang Ziebart hat bereits eine Lösung parat: Er will die Qimonda-Aktien an seine Aktionäre verschenken. Dazu ist nur noch eine Satzungsänderung, sodass Qimonda-Papiere als Sachdividende verteilt werden können. Denkbar sei auch die Ausgabe einer Umtauschanleihe auf Qimonda-Aktien, sagte ein Firmensprecher.

Qimonda stürzt Infineon in die Verlustzone

Bisher hatte sich Infineon-Chef Wolfgang Ziebart geziert, einen konkreten Fahrplan für den Ausstieg bei Qimonda vorzulegen. Noch vor kurzem erklärte er, der Verkauf der Tochter an ein anderes Unternehmen sei nicht geplant. Auch Qimonda-Chef Kin Wah Loh hatte Hoffnungen von Börsianern zerstreut, ein Konkurrent könnte Interesse an seinem Haus haben. Infineon hält ein Jahr nach dem mühsamen Börsengang von Qimonda noch 86 Prozent an der Tochter. Ziebart will sich zügig von dem schwankungsanfälligen Speicherchip-Geschäft trennen, das Infineon immer wieder tief in die roten Zahlen gerissen hat.

Infineon-Finanzvorstand Günther gefeuert

Infineon reagiert auch mit Personalrochaden auf die angespannte Situation. Der Infineon-Aufsichtsrat feuerte Finanzvorstand Rüdiger Günther aufgrund der "nicht zu überbrückenden Differenzen" nach nur drei Monaten im Amt. Neben einem ruppigen Führungsstil wurde dem Ex-Chef des Landmaschinen-Herstellers Claas laut Branchenkreisen vorgeworfen, nicht gut genug mit den Besonderheiten der Chipbranche vertraut zu sein. Ihm folgt sein pensionierter Vorgänger Peter Fischl. (Ag./Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.