Meinl-Krise: Nun wird es eng für Finanzberater

(c) APA (Hans Techt)
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Finanzberater, die Meinl European Land-Zertifikate vertrieben haben, könnten von Kunden geklagt werden, die an ein sicheres Investment glaubten.

Finanzdienstleister, die MEL vertrieben haben, müssen sich die Frage stellen, ob sie ihre Kunden ausreichend über das Risiko informiert haben.

Gesetzlich sind alle österreichischen Banken verpflichtet, ein Risikoprofil des Kunden zu erstellen, bevor sie Wertpapiere verkaufen. Fragen müssen geklärt werden: Soll die Investition lang- oder kurzfristig sein? Steht Sicherheit oder möglicher hoher Ertrag im Vordergrund? Schließlich unterschreiben Kunde und Berater ein Risikoprofil - zur beiderseitigen Sicherheit.

Meinl European Land (MEL) galt als sichere Anlage. Ein Gutachten im Auftrag von Meinl European Land stufte MEL sogar als "mündelsicheres" Papier ein. Wertverluste wären dementsprechend also praktisch ausgeschlossen gewesen - ähnlich wie bei Anleihen und Sparbüchern.

Die österreichischen Banken versichern aber, den Käufern von MEL-Papieren immer erklärt zu haben, dass ein MEL-Zertifikat ebenso riskant sei wie eine Aktie. Sollte die Prüfung der Finanzmarktaufsicht allerdings ergeben, dass entsprechende Vorschriften nicht eingehalten wurden, hätten enttäuschte Anleger gute Chancen mit möglichen Schadenersatzklagen.

Doch auch die Finanzdienstleister selbst könnten Klagen gegen MEL überlegen. Der Anlageberater OVB in Salzburg, der rund 3.000 Kunden Zertifikate von MEL vermittelt hat, denkt nach den starken Kursverlusten in den vergangenen Tagen darüber bereits nach. (Red.)

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