Deutschland: Lokführerstreik legt Bahnverkehr lahm

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Die Lokführer wollen 80 Prozent des deutsch Schienen-Nahverkehrs zum erliegen bringen. Die ÖBB rechnet durch den Streik im Nachbarland ebenfalls mit Verzögerungen.

Zum dritten Mal innerhalb von zwei Wochen hat die deutsche Lokführergewerkschaft GDL am Donnerstag landesweit mit Streiks im Nah- und S-Bahn-Verkehr begonnen. Nach Angaben eines Sprechers in Berlin traten die GDL-Mitglieder um 2.00 Uhr in den Ausstand. Mit der Arbeitskampfmaßnahme, die bis 11.00 Uhr dauern soll, will die GDL einen eigenen Tarifvertrag für die Lokführer durchsetzen.

Der Streik in den Morgenstunden deutschlandweit für erhebliche Beeinträchtigungen im Nahverkehr gesorgt. Nach Angaben der Deutschen Bahn waren bundesweit rund 50 Prozent der Züge von dem Ausstand betroffen und damit mehr als die Bahn erwartet hatte. Schwerpunkt der Aktionen waren demnach die neuen Bundesländer.

ÖBB: Verspätungen

Laut ÖBB wird es zu Einschränkungen im Nahverkehr in, von und nach Deutschland kommen. Das bedeutet, dass auch im grenznahen Nahverkehr in Österreich mit Verspätungen und Unregelmäßigkeiten gerechnet werden muss. Die ÖBB empfehlen Reisenden nach Deutschland, rechtzeitig vor Reiseantritt die Hotline der Deutschen Bahn (Tel: 0049 1805 334444) oder das ÖBB-CallCenter (Tel. 05-1717 (österreichweit zum Ortstarif) zu kontaktieren. Die GDL hatte bereits am vergangenen Freitag den Nahverkehr in weiten Bereichen ganztägig zum Erliegen gebracht. Am 5. Oktober hatte die GDL zwischen 8.00 und 11.00 Uhr gestreikt. Mitarbeiterfreundlichere Dienste

Dem Ausstand an diesem Donnerstag könnte eine Serie von Streiktagen folgen, die Wochenenden ausgenommen. Der stellvertretende GDL-Vorsitzende Claus Weselsky sagte, sollte die Bahn nicht einlenken und auf die GDL zugehen, seien Streiks auch am Freitag, Montag, Dienstag und Mittwoch möglich. Die Arbeitsniederlegungen würden rechtzeitig angekündigt. Die Bahn hatte am Montag ein neues Angebot vorgelegt. Es orientiert sich wiederum an dem Abschluss, der im Sommer mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA erzielt wurde: 4,5 Prozent mehr Geld zum 1. Jänner 2008 sowie eine Einmalzahlung von 600 Euro. Ferner schlug die Bahn Mehrarbeit vor, um den Lokführern ein höheres Einkommen zu ermöglichen. Überdies sollen nach dem Vorschlag rund 100 Überstunden des laufenden Jahres ausbezahlt werden - was 1400 Euro brutto ergibt. Die Bahn sagte außerdem zu, die Dienstpläne mitarbeiterfreundlicher zu gestalten als bisher. Kein eigener Tarif für Lokführer

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