Diskussion um Mitarbeiterbeteiligung

APA (Archiv/Techt)
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Die Bundesregierung möchte Mitarbeiterbeteiligung in Österreich verstärken. Jeder fünfte Mitarbeiter soll bis 2010 am Unternehmenserfolg teilhaben, so der Plan aus dem Finanz- und Wirtschaftsministerium. Momentan halten rund sechs Prozent der Arbeitnehmer in Österreich Kapitalanteile an ihrem Unternehmen und weitere fünf Prozent erhalten eine Ergebnisbeteiligung.

In den vergangenen Jahren hätte die produktivitätsorientierte Lohnpolitik einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit geleistet, so Finanzminister Molterer bei einer Enquete zum Thema Mitarbeiterbeteiligung. Gleichzeitig hätten sich die Lohn- und Gewinnquote auseinanderentwickelt. Eine "stärkere Mitarbeiterbeteiligung" sei die "richtige Antwort auf diese soziale und ökonomische Frage." Es würde dadurch eine "win-win-Situation" geschaffen werden, so Molterer.

In das selbe Horn stößt Wirtschaftsminister Bartenstein. Es sei "nur wichtig und richtig", dass die Arbeitnehmer einen größeren Anteil am Unternehmenserfolg bekommen. Voraussetzungen seien allerdings "maßgeschneiderte Rahmenbedingungen" für die Erfordernisse auf Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite. Die Mitarbeiterbeteiligung dürfe nicht zur Substituierung fixer Lohn- und Gehaltsbestandteile werden, so Bartenstein.

Gegenüber dem ORF-Morgenjournal deutete Molterer am Dienstag an, dass die Mitarbeiterbeteiligung eine Ergänzung zur betrieblichen Altersvorsorge werden könnte. Nach Meinung von Bartenstein sollte man sich abgesehen von der staatlichen Altersvorsorge "prinzipiell" eine kapitalgedeckte Variante anschauen. Die Mitarbeiterbeteiligung sei "ein Weg dort hin." Diese Idee stößt beim Koalitionspartner SPÖ auf Kritik. "Die ÖVP bleibt offenbar bei ihrem Kurs, die Pensionsvorsorge immer weiter zu privatisieren und auf den Kapitalmarkt zu verschieben," so SPÖ-Bundesgeschäftsführer Kalina.

(APA)

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