Die Schattenwirtschaft in der Türkei blüht. 11,1 Mio. Türken arbeiten, ohne dafür Steuern zu bezahlen. Das Land bekommt das Problem nicht in den Griff.
Fast 50 Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten in der Türkei am Fiskus vorbei und prellen den Staat um die Steuereinnahmen. In den vergangenen drei Monaten schnellte die Zahl der Schwarzarbeiter in der Türkei auf 11,1 Mio. hoch, zitierte der türkische Nachrichtensender NTV eine Schätzung des Finanzministeriums in Ankara.
Die Schwarzarbeit macht damit fast die Hälfte der Gesamtzahl von 23,3 Millionen Arbeitsplätzen im EU-Bewerberland aus. Schattenwirtschaft und damit verbundene Steuerausfälle bilden eines der größten Probleme für die Wirtschaft und die Sozialsysteme in der Türkei.
Regierung machtlos
Die Versuche von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Schwarzarbeit in den Griff zu bekommen, sind bislang komplett gescheitert. Mit Steuererleichterungen hatte die Regierung die Unternehmen in der Türkei dazu bringen wollen, mehr Arbeitsplätze anzumelden und damit die Schwarzarbeit zu bekämpfen.
Doch dem Bericht zufolge sei im Sommer die Zahl der Schwarzarbeitsplätze weiter gestiegen. Nach Untersuchungen türkischer Handelskammern ist die Schwarzarbeit vor allem in Kleinunternehmen und landwirtschaftlichen Betrieben verbreitet. (Ag./Red.)