Euro-Münzen: Türkei von der Landkarte verschwunden

(c) AP (Michael Probst)
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Die neuen Euro-Münzen sollten Europa inklusive der Türkei zeigen. Das Land wurde aber von den EU-Finanzministern einfach ausgelöscht.

Im kommenden Jahr kommen die neuen 1-Euro- und 2-Euro-Münzen in Umlauf. Die Landkarte auf dem Kleingeld erregt aber schon jetzt die Gemüter. Sie zeigt eine küftige erweiterte EU. Neben den 27 EU-Staaten sind Nichtmitglieder wie Weißrussland, die Ukraine und Teile Russlands abgebildet. Die Türkei, die immerhin Beitrittsgespräche führt und deren Westteil geografisch zu Europa gehört, wurde aber wegretuschiert.

"Die Türkei wurde ausradiert", kommentierte die Financial Times und löste damit eine Diskussion aus. Die Kommission hatte eigentlich vorgeschlagen, auch den türkischen Westen zu zeigen, berichtet die Zeitung. Aber 2005 gewann die Politik die Oberhand über die Geografie.

Die Abstimmungen zum EU-Referendum in Frankreich und den Niederlanden haben angeblich auch aus Angst vieler Wähler vor einem Türkei-Beitritt ein deutliches Nein gezeigt. So lehnten die EU-Finanzminister den Kommissionsvorschlag ab und schnitten die Türkei am 7. Juni 2005 aus der Karte für die neuen Euro-Münzen heraus, berichtet die Financial Times.
(Red.)

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