„Und fasste das Messer“: Rembrandt, „Die Opferung Isaaks“, 1635.
Theologie

Wie ungehorsam ist Abraham? Debatte über die Opferung Isaaks

Das moralische Gesetz steht über Gott: Das liest der jüdisch-deutsche Philosoph Omri Boehm aus der Geschichte der Opferung Isaaks, ganz im Geist Kants. Lässt sich das biblisch fundieren? Und was sagt der Koran dazu?

„God said to Abraham: ,Kill me a son.‘“ Es ist kein Zufall, dass einem seit Tagen die Anfangszeilen von Bob Dylans „Highway 61 Revisited“ durch den Kopf geistern.

Erstens, weil die mythische Figur, die alle drei monotheistischen Religionen als Gründervater sehen, besonders aktuell in einer Zeit scheint, in der eine dieser Religionen, der Islam, so oft eine aggressive Miene zeigt. Zweitens, weil der jüdisch-deutsche Philosoph Omri Boehm unlängst einen faszinierenden Diskurs über die Opferung Isaaks ausgelöst hat. Boehm, derzeit durch sein Plädoyer gegen eine Zweistaatenlösung Israel/Palästina umstritten, deutet diese verstörende Geschichte neu. In der jüdischen Tradition nennt man sie „Bindung Isaaks“, weil die Tötung ja in letzter Sekunde verhindert wurde. Von Gott, sagt die traditionelle Deutung pauschal. Von einem Engel Jahwes, steht präziser in der Bibel. Auffällig: In derselben Erzählung (1. Mose 22) wird der Befehl zur Opferung dem anderen hebräischen Gottesnamen, Elohim, zugeschrieben.

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