Sommerunis 2023

Sommerliche Wissensbrisen von Umwelt bis Schauspiel

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Es müssen nicht immer Strand und Meer sein. Auch ein Bildungsurlaub an pittoresken Orten in Österreich bringt neue Impulse und Ideen. Eine kleine Auswahl aus dem diesjährigen Programm der Sommerunis.

Die älteste Sommeruni in Europa ruft zum „Weniger ist Mehr“

Die Salzburger Hochschulwochen, die mittlerweile in der Uni Salzburg untergebracht sind, gelten mit ihrer 90-jährigen Geschichte als die älteste Sommeruniversität Europas. Unter dem Motto „Reduktion. Warum wir mehr Weniger brauchen“ will man sich mit unserer von Imperativen getriebenen Gesellschaft beschäftigen. Und bestimmte Konzepte ein Stück weit infrage stellen. „,Höher, schneller, weiter, mehr‘ hat uns zwar viel Fortschritt gebracht, aber auch einen starken Ressourcenverbrauch, Erschöpfung und Überbeanspruchung verursacht – individuell, ökologisch, gesellschaftlich. Und hier tut es not zu fragen, wo und in welchem Sinn es stimmen kann, dass weniger mehr ist“, sagt Martin Dürnberger, Obmann der Salzburger Hochschulwochen. Der Reiz von sommerlichen Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen liege für ihn auf der Hand. Vor allem wenn der Ort Salzburg ist: „Es ist die Kombination von anspruchsvollen Inhalten und sommerlicher Leichtigkeit. Das Rahmenprogramm gehört dabei ebenso dazu wie das Kursprogramm selbst.“ Der intellektuelle Austausch ende ja nicht im Vorlesungsraum, sondern gehe bei einem abendlichen Getränk im Festspielbezirk weiter.

Die Salzburger Hochschulwochen finden vom 31. Juli bis 6. August statt und sind allgemein zugänglich.

Forum Umweltbildung bildet neue Umwelt-Multiplikatoren aus

Ganz im Zeichen von ökologischen Zukunftsperspektiven steht die Sommerakademie des Forums Umweltbildung. Unter dem Motto „Re:create our future – Bildung für eine klimagerechte Gesellschaft“ liefert sie Lehrenden vom 21. bis 23. August neue Impulse, wie sie Zukunft neu denken und diese über Bildung neu gestalten können. Die Lehrpersonen werden dabei zu Lernenden, beschäftigen sich auf kreative Art und Weise mit einer klimaneutralen Zukunft und loten die eigenen vielfältigen Handlungsoptionen aus. Das Ziel ist, sie selbst zu Multiplikatoren zu machen, um über ihr eigenes Engagement ein schnelleres Umdenken und eine nachhaltige Transformation herbeizuführen. Noch zu oft, erklärt die Geschäftsführerin des Forums Umweltbildung, Walpurga Weiss, würden sich viele Teilnehmende bei Themen zu Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Schulkontext als Einzelkämpfer fühlen. Gerade wenn es um längerfristige Projekte oder projektübergreifende Vorhaben gehe. Das möchte man mit dem Fortbildungsprogramm ändern und hier unterstützend eingreifen.

Die BNE-Sommerakademie 2023 richtet sich an Lehrende und findet vom 21. bis 23. August in Wesenhuber in Oberösterreich statt.

In inspirierender Atmosphäre und gelöster Stimmung können sich die Teilnehmenden von Sommerakademien, hier des Forums Umweltbildung, mit den jeweiligen Themen auseinandersetzen, Erfahrungen sammeln und neue Perspektiven erhalten.
In inspirierender Atmosphäre und gelöster Stimmung können sich die Teilnehmenden von Sommerakademien, hier des Forums Umweltbildung, mit den jeweiligen Themen auseinandersetzen, Erfahrungen sammeln und neue Perspektiven erhalten. Katharina Nieschalk

Zwischen Schafberg und Schiffen über Streitbeilegung lernen: Die Sommerhochschule der Uni Wien

Der Ort spielt bei Sommerakademien und -schulen eine nicht unwichtige Rolle. Die Sommerhochschule der Uni Wien findet am Wolfgangsee statt. Zwischen Schafberg und Schiffen können Professoren und Studierende aus aller Herren Länder lernen und diskutieren. „Die Teilnehmenden haben die Sommerhochschule als ,life changing experience‘ beschrieben“, sagt Franz-Stefan Meissel, Direktor der Sommerhochschule und Initiator des Sommerdiskurses. Einerseits beschäftigen sich die European-Studies-Kurse (in englischer Sprache) mit den politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen, historischen und kulturellen Aspekten der Entwicklung Europas und der EU. Andererseits treffen sich bei der zweiwöchigen Austrian Arbitration Academy internationale Schiedsgerichtspraktiker und Professoren. Der Kurs beschäftigt sich mit dem Thema der internationalen Streitbeilegung durch Schiedsgerichte und richtet sich an fortgeschrittene Jus-Studierende und -Absolventen. „Internationale Studierende können auch einen Deutschkurs belegen und im Rahmen von Deutschtutorien mit ihren österreichischen Studienkolleginnen und -kollegen erste Sprachversuche starten“, so Meissel. Zudem gibt es ein großes Angebot an Sport- und Freizeitaktivitäten wie Volleyball- oder Windsurfkurse. Die Studierenden unternehmen auch Exkursionen nach Salzburg, St. Wolfgang, zum ehemaligen Arbeitslager Ebensee und Wanderungen in der Umgebung.

Die Sommerhochschule der Universität Wien findet vom 15. Juli bis 12. August am Wolfgangsee statt.

Thomas-Bernhard-Institut: Schauspiel und Tanz im Sommer

An Schauspielinteressierte von 16 bis 20 Jahren richtet sich das Summercamp2023 des Thomas-Bernhard-Instituts der Universität Mozarteum. Es bietet vom 9. bis 14. Juli die Gelegenheit, die Welt der Schauspielklasse hautnah zu erleben. Workshops vermitteln Einblicke in den Alltag einer Schauspielausbildung. Dabei stehen Improvisationen von kleinen Szenen, Sprechtraining, Stimme und Gesang, Körperarbeit, Tanz und Musik auf dem Stundenplan. „Das Summercamp ist bewusst niederschwellig konzipiert, dennoch hören wir schon aus den Anmeldungen heraus, dass einige überlegen, mal in Richtung Schauspiel zu gehen“, erzählt die Regisseurin, Autorin und Workshopleiterin Renate Aichinger. „2018 war zum Beispiel eine Jugendliche dabei, die heute erfolgreich am Mozarteum studiert. Es gibt aber auch Teilnehmende, die einfach mal schnuppern wollen. Beides ist möglich.“

Das Summercamp2023 des Thomas-Bernhard-Instituts findet von 9. bis 14. Juli statt und richtet sich an 16- bis 20jährige Schauspielinteressierte.

Sommeruniversitäten 2023

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