Praterstern

Das wandelnde Kino

Max Kaufmann in den Räumlichkeiten des Odeon-Theaters im zweiten Bezirk.
Max Kaufmann in den Räumlichkeiten des Odeon-Theaters im zweiten Bezirk.Jana Madzigon
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Max Kaufmann hat neben der künstlerischen Leitung zweier Theater zehn Jahre lang an einer mobilen Spielstätte gearbeitet. Jetzt ist sie fertig.

Aus Altem etwas Neues zu erschaffen war für Max Kaufmann immer schon inspirierend. Zehn Jahre hat sich der Filmemacher und künstlerische Leiter des Wiener Odeon Theaters nun dafür Zeit genommen, einen ausgedienten Lkw in eine Spielstätte zu verwandeln. Nun eröffnet das mobile „Milieu-Kino“ am Dienstag am Praterstern: Mit Kaufmanns Film „Sine Meta Drom“, einer Ode an den verruchten Wiener Platz, in deren Zentrum die Menschen stehen, die ihn täglich kreuzen.

Mit der Liebe zum Schaffen ist Max Kaufmann gewissermaßen aufgewachsen. Seine Eltern, Ulrike Kaufmann und Erwin Piplits, sind bekannte Theatermacher und Gründer des Serapions-Theaters, dessen Leitung Kaufmann erst dieses Jahr übernommen hat. Das Faible dafür, Dingen neues Leben einzuhauchen, musste sich aber erst entwickeln. In der Wiener Punk-Szene der 1990er-Jahre entdeckte Kaufmann die Schönheit des Hässlichen.

„Schon damals haben wir den Keller mit Autowracks bestückt“, erinnert sich der heute 45-Jährige. Die Rede ist von der Underground-Bar Autokinokeller, in der Kaufmann gleichzeitig lebte, die Bar betrieb und Kurzfilme produzierte. Weil der Raum im Souterrain nur einen kleinen Eingang hatte, „haben wir die Autos zerschnitten und drinnen wieder aufgebaut“, erzählt Kaufmann. „Ums Geldmachen haben wir uns nicht geschert.“ Damals wie auch heute zählt für Kaufmann vor allem ein Gedanke: „Alle arbeiten zusammen.“

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