Im Gespräch: Malin Troll

Schaufenster (Mato Johannik)
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Preis von BMUUK: Sponsorship für ein halbes Jahr Praktikum.

Welches Outfit haben Sie mitgebracht?

Ein Kleid mit Holzteilen. Es passt zu meinem Thema: „Space Odyssey“ von Stanley Kubrick. Der letzte Teil des Films, wo er durch den Weltraum reist und dann im barocken Hotelzimmer aufwacht. Ich habe mir vorgestellt, er kommt dort rein, mit seinem Raumanzug, transformiert sich, und die barocken Elemente kommen dazu. Die Klamotten sind eher simpel, ich verwende oft Samt, dazu Holz und teilweise Metall – also wirklich schwere Mate­rialien, die diesen Bruch reinbringen.

Spielen Sie mit Materialien?

Ja. Vor zwei Jahren habe ich ein Outfit gemacht, das voll mit Tieren war. Keine echten – bis auf die alten Marder vom Flohmarkt. Dann habe ich schon ein Outfit mit ­Musikinstrumenten gemacht, die ich angesprüht und draufmontiert habe.

Wie würden Sie Ihre neue Kollektion beschreiben?

Eher elegant mit ein paar sportlichen Einflüssen, um den humoristischen Touch reinzubringen. Man darf das ­Ganze nicht so ernst sehen.

Wie schaut die Frau aus, für die Sie entwerfen?

So wie die Sachen: elegant, sportlich. Man soll sich in den Sachen bewegen können. Es darf nicht zu steif sein.

Irgendwelche Vorbilder?

Es gibt so viele, das variiert stark. Im Moment finde ich Balenciaga wahnsinnig interessant, da bin ich keine Ausnahme. Als Person find ich John Galliano gut.

Als Newcomer ist es ja ein großes Ziel, bei einem Shop gelistet zu werden. Ist das in Österreich besonders schwierig?

Es gibt wenige Shops, die in Frage kommen. Manchmal fehlt das modische Bewusstsein, auch wenn es im Wachsen ist. Ich bin halbe Schwedin. Dort haben die eine andere Art von Patriotismus. Die sind wahnsinnig stolz auf ihre eigenen Produkte und Leute. In Österreich ist es so, dass man erst draußen erfolgreich sein muss, dann kann man wieder zurückkommen. In Stockholm gibt es viele Miniboutiquen von Designern, die sich selbst­ständig machen, und die können davon super leben.

Das heißt, Ihr Ziel ist erst einmal raus aus Österreich, Erfahrungen sammeln und dann zurückkommen.

Ja, ich glaube, das muss sein. Wien ist sehr ­angenehm, ein Ruhepol, eine Homebase, wo man viel nachdenken kann. Das ist für die Entstehungsphase der Kollektion nicht schlecht. Andere Leute sagen, Wien ist so träge, so depressiv.

Ist junge Designerkleidung in Österreich zu teuer?

Ja, wobei andererseits kaufen Leute simple Jeans um
250 oder gar 600 Euro. Und die werden massenproduziert.

Welche Rolle spielt Make-up in der Mode?

Eine wichtige. Es rundet das Ganze ab. Das falsche Make- up kann alles ruinieren. Es kann billiger wirken oder luxu­riöser als man möchte. Bei meiner Schau wähle ich einen natürlichen Look mit ein bisschen Rot auf den Wangen für das Barocke. Dazu nasse, zurückgekämmte Haare.

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