Unwetter: Großbritannien und Bayern: Land unter

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Ein Todesopfer in Bayern; schwere Schäden und Chaos in England.

LONDON/MÜNCHEN(rei, red). Ausgerechnet an einem der stärksten Reisewochenenden des Jahres sind weite Teile Englands durch schwere Regenfälle überflutet worden. In Teilen des Bezirks Worcestershire stand das Wasser fast zwei Meter hoch. Tausende Menschen mussten mit Hubschraubern evakuiert werden. Für die nächsten Tage sind weitere schwere Regenfälle vorausgesagt.

Schon der Juni dieses Jahres war in Großbritannien der Monat mit den meisten Niederschlägen seit mehr als 150 Jahren. Umso verheerender wirkten dann die Regenfälle der letzten Tage, als in manchen Gegenden innerhalb weniger Stunden die Regenmenge eines Monats niederging. In Gloucestershire, Warwickshire und Oxfordshire traten Flüsse aus den Ufern, der Boden und Überlaufreservoirs konnten die Wassermengen nicht mehr aufnehmen. Der Schaden wird von Versicherungen bereits auf hunderte Millionen Pfund beziffert. In Heathrow, im Westen Londons, mussten allein am Freitag 141 Flüge gestrichen werden. Im Norden Gloucestershires droht paradoxerweise nach der Überflutung des lokalen Wasserwerks Trinkwassermangel.

In Kellerwohnung ertrunken

Schwere Unwetter haben am Wochenende auch Bayern und Thüringen heimgesucht: Eine 82-jährige Frau ist im Landkreis Forchheim ertrunken, nachdem ihre Kellerwohnung überflutet worden war. Weitere zehn Personen wurden leicht verletzt.

In einigen Orten mussten die Bewohner vor den Wassermassen flüchten und in Turnhallen und Rathäuser ausharren. Mehrere Dörfer waren zeitweise von der Stromversorgung abgeschnitten. Auf der Autobahn 73 waren rund 70 Autos, ein Kleintransporter und ein Bus vom Wasser eingeschlossen. Die Insassen mussten von Einsatzkräften mit Booten gerettet werden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 23.07.2007)

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