Großbritannien: Eklat wegen Uni-Rede von David Irving

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Der verurteilte Holocaust-Leugner wurde von Studenten eingeladen.

Oxford (red). Die Einladung war von Anfang an umstritten, die handfesten Auseinandersetzungen in der altehrwürdigen Universitätsstadt Oxford zu erwarten: An die tausend Demonstranten versammelten sich im Stadtzentrum und protestierten lautstark dagegen, was im Inneren eines der Gebäude ablief. Der Holocaust-Leugner David Irving, der 2006 in Österreich wegen NS-Wiederbetätigung verurteilt worden war, trat gemeinsam mit dem Chef der rechtsextremen „British National Party“, Nick Griffin, bei einer Veranstaltung des elitären Debattierclubs Oxford Union auf. Das Thema: die Grenzen der Meinungsfreiheit.

Etwa 30 Demonstranten durchbrachen die Absperrungen und drangen ins Gebäude ein, in dem die Veranstaltung beginnen sollte. Mit einer Stunde Verspätung begannen der umstrittene Historiker und der Politiker dann schließlich mit ihrem Streitgespräch.

Faschismus bekämpfen

Der Präsident des Debattierclubs, Luke Tryl, verteidigte die Veranstaltung: „Der einzige Weg, den Faschismus zu bekämpfen ist durch die Diskussion. Und so werden wir sie schlagen.“

Schon im Vorfeld hatte die Einladung für Zündstoff gesorgt: Ein Tory-Abgeordneter war aus Protest aus dem Uni-Debattierclub ausgetreten. Verteidigungsminister Des Brown hatte seinen Auftritt bei der Veranstaltung abgesagt, nachdem er von seinen Mitrednern erfahren hatte. Parteichef Nick Griffin war 1998 wegen Rassenhass verurteilt worden.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.11.2007)

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