"Tut uns leid, dass wir eure Missionare gegessen haben"

AP (Jan Bauer)
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Papua-Neuguinea entschuldigte sich bei Fidschi, dass Kannibalen vier Missionare verspeist haben. Die Insel legte damit einen 130 Jahre währenden Streit bei.

In einer großen Versöhnungszeremonie hat sich Papua-Neuguinea hat bei Fidschi dafür entschuldigt, dass Kannibalen auf seinem Gebiet vor rund 130 Jahren vier von den Inseln stammende Missionare töteten und aßen.

Fidschis Vertreter in Papua-Neuguinea, Ratu Isoa Tikoca, nahm bei der Zermonie mit tausenden Teilnehmern am Mittwoch in Rabaul die Entschuldigung an, berichtet die australische Presseagentur AAP. "Wir stehen tief berührt an diesem Wendepunkt und wünschen Ihnen die große Freude der Vergebung, da wir endlich diesen ewigen Streit beigelegt haben", sagte der Fidschianer.

Verspeist: Ein Prediger und vier Lehrer

Im Jahr 1875 war eine Methodisten-Mission unter Leitung des Briten George Brown im damaligen Neuguinea unterwegs. Im April 1878 wurden ein fidschianischer Prediger und drei Lehrer von Angehörigen des Tolai-Stammes getötet und gegessen. Brown unternahm daraufhin eine Strafexpedition gegen die Tolai, bei denen mehrere Stammesangehörige getötet und etliche Dörfer niedergebrannt wurden. Dies führte wiederum zu Proteststürmen in der australischen Methodistenkirche. Die britischen Kolonialbehörden sprachen Brown nach Ermittlungen jedoch von allen Vorwürfen frei. Nach 130 Jahren kann der daraus resultierende Streit endlich beigelegt werden. (Ag.)

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