Spritzen, Schnee, verbotene Substanzen
Dopingfälle im Spitzensport

Der zweifache Tour-de-France-Sieger Alberto Contador steht unter Dopingverdacht. Eine Probe von der Tour 2010, die der Spanier gewann, zeigt "sehr kleine" Spuren der verbotenen Substanz Clenbuterol. Sowohl die A- als auch die B-Probe waren positiv. Der Radprofi wird deswegen "formal und provisorisch suspendiert". Contador spricht von einer Lebensmittelverunreinigung.
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Dem deutschen Tischtennisspieler Dimitrij Ovtcharov wird bei einer Kontrolle ebenfalls Clenbuterol nachgewiesen. Der 22-Jährige bestreitet heftig, jemals Zugang zu Dopingmitteln gehabt zu haben. Er verlangt die Öffnung der B-Probe und macht verunreinigtes Essen verantwortlich für den positiven Test. Am 15. Oktober wird seine Sperre aufgehoben, ein Experte schenkt seiner Version Glauben.
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Thomas Köhler gibt als erster Top-Sportfunktionär das flächendeckende Staatsdoping im DDR-Sport zu und gesteht selbst Kinder-Doping im Schwimmen. In seinem Buch "Zwei Seiten der Medaille" bricht der frühere zweite Mann des DDR-Sports sein Schweigen und unterstellt auch Topathleten auf insgesamt 232 Seiten eine Mitwisserschaft. "Alle Mittel wurden im Einvernehmen mit dem Sportler verabreicht", schreibt Köhler.
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Nach Recherchen der ARD-Sportschau und des WDR-Magazins "sport inside" sollen Doping-Kontrolleure einer Mannheimer Firma betrogen haben. Statt im Auftrag des Deutschen Handball-Bundes bei zwei Frauen-Spielen Doping-Proben zu nehmen, sollen Kontrolleure die Proben mit eigenem Urin abgefüllt haben. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Leistungsbetrugs und Urkundenfälschung.
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Portugals Fußball-Nationaltrainer Carlos Queiroz wird wegen einer "Doping-Affäre" für einen Monat gesperrt. Der Trainer wird für schuldig befunden, im WM-Trainingslager den Chef der portugiesischen Antidoping-Agentur, Luis Horta, mit sehr obszönen Worten beleidigt zu haben. Anfang September wird Queiroz nach weiteren Streitigkeiten fristlos entlassen.
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Ex-Sportmanager Stefan Matschiner gibt in seinem Dopingprozess in Wien zu, verbotene Präparate an acht Sportler weitergegeben zu haben. Drei davon nennt er namentlich. Den Vorwurf des Blut-Dopings streitet er ab. Matschiner nutzt seinen Auftritt für einen Rundumschlag gegen die Sportwelt: "Doping steht auf der Tagesordnung wie Frühstück. In der Welt des Hochleistungssports wird das akzeptiert und gedeckt bis hinauf in höchste Funktionärskreise", meint Matschiner. Der Prozess wird vertagt.
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Die Anti-Doping-Agentur Nada sperrt die Ex-Leichtathletin Stephanie Graf für zwei Jahre. Grund ist die von Graf zugegebene Blutabnahme im Wiener Plasma-Institut Humanplasma im Herbst 2003. Die 37-Jährige hatte stets bestritten, dass dies zu Dopingzwecken geschehen sei und ausgesagt, dass das Blut nie in ihren Körper rückgeführt wurde. Das war aber für das Nada-Urteil irrelevant, da schon der Versuch strafbar ist und schon die Blutabnahme als Versuch zählte. Die 800-Meter-Läuferin, die unter anderem Olympia-Zweite 2000 in Sydney wurde, hatte ihre Karriere bereits 2004 überraschend beendet.
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400-Meter-Olympiasieger LaShawn Merritt erklärt in einer Pressemitteilung, dass ein Mittel zur sexuellen Leistungssteigerung schuld an seinen drei positiven Dopingtests ist. Er habe vergessen, das Kleingedruckte auf der Packung des angeblich penisvergrößernden Produkts zu lesen. Merritt drohen zwei Jahre Sperre.
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Österreichs Nationale Anti-Doping Agentur Nada gibt bekannt, dass man mehrere Verfahren gegen Spitzensportler aufgrund von Jahre zurückliegenden Blutabnahmen in der Wiener Plasmapheresestation Humanplasma eröffnen wird. Namen werden vorerst nicht genannt, am Tag danach wird bekannt, dass Ex-Radprofi Christian Pfannberger (siehe Bild 18) der erste ist, gegen den ein Verfahren eröffnet wird.
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Erstmals weltweit wird ein Athlet des Dopings mit dem Wachstumshormon HGH überführt. Der britische Rugby-Profi Terry Newton von den Wakefield Trinity Wildcats wird für zwei Jahre gesperrt. Ende September 2010 begeht Newton Selbstmord.
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Baseball-Legende Mark McGwire gibt zu, während seiner aktiven Zeit Steroide genommen zu haben. Der 12-malige All-Star, der 1998 mit 70 Homeruns einen Rekord aufgestellt hatte, meint: "Ich wünschte, ich hätte nie Steroide genommen. Es war dumm und es war ein Fehler. Ich entschuldige mich aufrichtig."
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Einer der größten internationalen Dopinghändler-Ringe wird in Niederösterreich ausgehoben. Die fünfköpfige Bande hortete zwei Tonnen Anabolika in Wert von mehreren hunderttausend Euro.
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Die belgische Tennis-Spielerin Yanina Wickmayer wird für ein Jahr gesperrt. Sie hatte dreimal verabsäumt, der Anti-Doping-Behörde ihren Aufenthaltsort bekannt zu geben.
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In seiner Autobiographie "Open" gesteht Ex-Tennis-Weltstar Andre Agassi, 1997 die aufputschende Partydroge "Crystal Meth" konsumiert zu haben. Als daraufhin ein Dopingtest positiv ausfiel, belog Agassi die ATP schamlos und bat um Gnade: Er habe zufällig bei einem Getränk eines Freundes probiert - so seien die Drogen in seinen Körper gekommen. Die ATP sah daraufhin von einer Sperre ab.
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Die fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein aus Deutschland wird mit Indizienbeweisen des Blutdopings überführt. Die Internationale Eislauf-Union sperrt sie für zwei Jahre. Pechstein beteuert ihre Unschuld und erzwingt vor Gericht einen Weltcup-Start, bei dem sie aber das angestrebte Olympia-Limit verpasst. Im März 2010 bestätigen Mediziner eine vererbte Blut-Anomalie und erklären die Sperre für haltlos.
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Der Triathlet Hannes Hempel und Ex-Radprofi Bernhard Kohl beschuldigen sich gegenseitig der Weitergabe von Dopingmitteln. Hempel hatte bei der Polizei zugegeben, verbotene Substanzen an Kohl weitergegeben zu haben, dieses Geständnis aber dann widerrufen. Der Triahlet meint, er hätte wegen der großen psychischen Belastung im Verhör falsche Angaben gemacht. Bernhard Kohl, der bei der Tour de France 2008 gedopt hatte, gesteht daraufhin seinerseits, Dopingmittel mit Hempel "getauscht" zu haben. Das bezeichnete der Triathlet in einer eidesstattlichen Erklärung als "ungeheuerliche Lüge".
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Österreichs Nationale Anti-Doping-Agentur Nada leitet wegen Kohls Aussagen dennoch ein Verfahren gegen Hempel ein. Weil dem Kärntner aber noch sieben Tage Zeit bis zu einer möglichen Suspendierung bleiben, darf Hempel am 5. Juli beim Klagenfurter Ironman teilnehmen. Im Juni 2010 sperrt die Nada Hempel für vier Jahre.
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Das Pferd Whisper der fünffachen Dressur-Olympiasiegerin Isabell Werth wird positiv auf das Psychopharmakum Fluphenazine getestet. Die erfolgreichste Dressurreiterin der Welt verzichtet auf einen Protest gegen die vorläufige Suspendierung und verlangt auch keine Öffnung der B-Probe.
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Wie bekannt wird, sagte Bernhard Kohl vor der Staatsanwaltschaft aus, vom Triathleten Hannes Hempel Cera erhalten zu haben. Hempel reagiert empört: "Herr Kohl ist sowieso nicht ernst zu nehmen - er erfindet ständig etwas anderes. Jeder soll sich selbst einen Reim daraus machen. Ich hoffe, dass auch die Medien und alle Besserwisser endlich seine hinterhältige Taktik durchschauen."
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Mit beispiellosen Maßnahmen reagiert die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) auf die jüngsten Enthüllungen und Doping-Diskussionen. Mit sofortiger Wirkung werden die Kader der Olympischen Disziplinen Spring, Dressur und Vielseitigkeit aufgelöst. Zudem wird der Starreiter und vierfache Olympiasieger Ludger Beerbaum bis auf weiteres aus der deutsche Nationenpreismannschaft ausgeschlossen. Beerbaum hatte zuvor unter anderem gesagt: "In der Vergangenheit hatte ich die Haltung: Erlaubt ist, was nicht gefunden wird."
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Bernhard Kohl gibt sein sofortiges Karriereende bekannt. "Ohne Doping gibt es keine Chancengleichheit im internationalen Spitzenfeld. Ich will ein Doppelleben, das auf Lügen basiert, nicht weiterführen. Deshalb ist endgültig Schluss", erläutert der gesperrte Radsportler.
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Die Staatsanwaltschaft bestätigt, dass gegen Olympiasieger Christian Hoffmann ermittelt wird. Er soll gemeinsam mit Bernhard Kohl und dem Dänen Michael Rasmussen eine Blutzentrifuge erworben haben. Der Langlaufstar wehrt sich vehement gegen alle Vorwürfe und spricht von einer "Hetzkampagne". Einen Tag später bestätigt die Staatsanwaltschaft Wien, dass auch gegen die Radprofis Kohl und Rasmussen ermittelt wird.
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Nach zweijähriger Arbeit stellt die Doping-Untersuchungs-Kommission der Uniklinik Freiburg ihren mit Spannung erwarteten Abschlussbericht vor. Ergebnis: In Freiburg wurde unter der Regie der Sportmediziner Lothar Heinrich und Andreas Schmid systematisch gedopt: "Es war systematisches Doping in den Teams Telekom und T-Mobile von 1995 bis 2006 unter der Anleitung und Betreuung der Ärzte Schmid und Heinrich", sagt Jurist und Vorsitzender der Kommission Hans Joachim Schäfer.
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Sportmanager Stefan Matschiner, gegen den die Staatsanwaltschaft Wien wegen Blutdopings und des Verdachts auf Weitergabe von Doping-Präparaten ermittelt, wird aus der U-Haft entlassen. Laut Sprecher der Anklagebehörde sind die Ermittlungen gegen Matschiner praktisch abgeschlossen.
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Der Österreicher Christian Pfannberger wird von seinem russischen Rad-Team Katjuscha auf unbestimmte Zeit suspendiert, nachdem ein Dopingtest "nicht negativ" ausgefallen ist. Pfannberger wird allerdings nicht das erste Mal mit Doping in Verbindung gebracht. Der österreichische Straßenmeister hatte bereits von 2004 bis 2006 eine zweijährige Sperre wegen Testosteron-Dopings absitzen müssen. Im November 2009 wird er als Wiederholungstäter lebenslang gesperrt.
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Sechs Olympia-Teilnehmer, darunter zwei Medaillengewinner, werden bei Nachkontrollen positiv auf auf das EPO-Derivat CERA getestet worden. Bei den Medaillengewinnern handelt es sich laut Angaben der jeweiligen Nationalen Olympischen Komitees um 1500-Meter-Olympiasieger Rashid Ramzi aus Bahrain und Radprofi Davide Rebellin aus Italien, der Silber im Rad-Straßenrennen geholt hatte. Auch der deutsche Radprofi Stefan Schumacher, der bereits wegen Dopings bei der Tour de France gesperrt ist, ist darunter. Die weiteren betroffenen drei Sportler sollen laut unbestätigten anonymen Angaben aus dem IOC zwei weitere Leichtathleten und ein Gewichtheber sein.
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Triathletin Lisa Hütthaler gesteht vor der Nationalen Anti-Doping-Kommission, dass sie einer Labormitarbeiterin 50.000 Euro geboten hat, um ihre Dopingprobe zu manipulieren. Das Delikt würde normalerweise ihre zweijährige Dopingsperre um weitere vier Jahre verlängern, wegen ihres Geständnisses wird ihre Sperre aber um 75 Prozent auf 18 Monate reduziert. Schon im September hätte Hütthaler wieder starten können, am Tag nach dem Urteil erklärte sie jedoch ihre Karriere für beendet.
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Am selben Tag gibt auch der deutsche Biathlet Frank Luck zu, in der DDR Dopingmittel konsumiert zu haben. Das sei allerdings ohne sein Wissen passiert, erst 1994 habe er gemerkt, dass ihm Steroide verabreicht wurden. Der elffache Weltmeister hat seine Karriere 2004 beendet.
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Sportmanager Stefan Matschiner wird nach dem Dopinggeständnis von Lisa Hütthaler wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr verhaftet. Der 33-Jährige hatte zuvor bekannt gegeben, seinen Job an den Nagel zu hängen. Er sei "fertig mit dieser verlogenen Szene".
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Am selben Tag packt auch Radprofi und Dopingsünder Bernhard Kohl aus. Er belastet seinen Ex-Manager schwer: Matschiner habe ihn zum Doping gebracht. "Ich habe ihn 2005 kennengelernt und von da an gedopt", gesteht er. Sein damaliger Manager habe ihn mit allem versorgt, was es an verbotenen Substanzen im Sport gibt. EPO, Wachstumshormone, Testosteron und Insulin. Kohl schätzt, dass er im Lauf der Jahre 50.000 Euro für Dopingmittel ausgegeben hat.
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Die österreichische Triathletin und Olympia-Kandidatin Lisa Hütthaler, die im Oktober 2008 positiv auf EPO getestet und für zwei Jahre gesperrt wurde, packt als erste heimische Athletin aus: Ex-Kohl-Manager Stefan Matschiner und der Arzt Andreas Zoubek sollen ihr das Dopingmittel verschafft haben.
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Aufgrund einer Novelle im österreichischen Dopinggesetz kommt es zum ersten Mal zu Verhaftungen. Ein österreichischer Radprofi, ein Wiener Apotheker und der umstrittene Ex-Langlauf-Trainer Walter Mayer (Bild) werden festgenommen. Sie sollen das Dopingmittel EPO beschafft und weitergegeben haben. Ende April wird Mayer wieder entlassen.
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In einem TV-Interview gesteht Baseball-Star Alex Rodriguez, in seiner Zeit bei den Texas Rangers (2001-2003) mit Steroiden gedopt zu haben. "Damals war alles anders. Ich war jung, dumm, naiv und ich wollte allen beweisen, dass ich das Geld wert war und einer der größten Spieler aller Zeiten bin", meinte Rodriguez.
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Der 14-fache Olympiasieger Michael Phelps gesteht den Konsum von Marihuana. Gleichzeitig bestätigte der 23-Jährige die Echtheit des Fotos, auf dem er beim Inhalieren aus einer gläsernen Wasserpfeife zu sehen ist. Das Bild wurde am 6. November 2008 bei einer Uni-Feier aufgenommen. "Trotz meiner Erfolge im Schwimmbecken habe ich unangemessen agiert, nicht so, wie man es von mir erwarten kann. Das tut mir leid. Ich verspreche meinen Fans und der Öffentlichkeit, das so etwas nie wieder passieren wird", sagte Phelps, der mit einem blauen Auge und einer dreimonatigen Sperre davonkam.
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Österreichs Radwelt ist geschockt: Bernhard Kohl, mit Platz drei in der Gesamtwertung und Sieger in der Bergwertung rotweißroter Held bei der Tour de France, lieferte am 3. und am 15. Juli positive Dopingtests ab. Zwei Tage später gesteht der Österreicher: "Ich bin der Versuchung erlegen". Kohl wird für zwei Jahre gesperrt.
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Zuvor wurde bereits Stefan Schumacher, der deutsche Teamkollege von Bernhard Kohls Team Gerolsteiner, positiv auf das Präparat Cera getestet. Bei der heurigen Tour hatte Schumacher zwei Tage lang das Gelbe Trikot getragen.
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Der Luxemburger Fränk Schleck gesteht, 7000 Euro an den mutmaßlichen Dopingarzt Eufemiano Fuentes überwiesen zu haben. Schlecks Rennstall CSC Saxo Bank suspendiert den 28-Jährigen umgehend. Schleck fuhr bei der Tour de France 2008 drei Tage im Gelben Trikot.
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Auch der Springreit-Sport bleibt vom Doping nicht verschont. Bei den Olympischen Spielen in Peking werden vier Pferde, darunter der Wallach Cöster des deutschen Springreiters Christian Ahlmann (Bild), positiv auf Capsaicin getestet. Dieser Bestandteil der Chilischote kann zur Durchblutungs-Förderung eingesetzt werden, aber auch als Creme an den Vorderbeinen oberhalb des Hufes, um die Haut zu reizen. Das macht das Anschlagen an die Stangen schmerzhafter.
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Die Ukrainerin Ludmila Blonska wird bei den Olympischen Spielen in Peking positiv auf anabole Steroide getestet. Vor der Siebenkämpferin waren bereits die Griechin Fani Halkia, die spanische Radfahrerin Maria Isabel Moreno, der zweifache nordkoreanische Medaillengewinner im Schießen, Kim Jong Su, und die vietnamesische Turnerin Thi Ngan Thuong bei Olympia positiv getestet worden.
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Vor dem Start der 12. Etappe der Tour de France wird bekannt, dass der Italiener Riccardo Ricco positiv auf das Blutdopingmittel EPO getestet wurde. Der 24-Jährige hatte die 6. und 9. Etappe gewonnen und führte in der Bergwertung und in der Wertung der Jungprofis. In der Gesamtwertung lag Ricco auf Platz neun, der Italiener wurde für zwei Jahre gesperrt.
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13 Tage nach dem Ende der Tour de France wird der Franzose Jimmy Casper poitiv auf Kortikoide getestet. Diese wirken entzündungshemmend, setzen die Schmerzgrenze hinauf und bekämpfen Müdigkeit. Casper ist nach Moises Duenas Nevado, Manuel Beltran (beide Spanien), Riccardo Ricco (Italien) und Dimitri Fofonow (Kasachstan) der fünfte Dopingfall der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt.
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Die französische Polizei findet vor der 11. Etappe der Tour de France im Hotelzimmer des spanischen Radprofis Moises Duenas (hier bei der 7. Etappe) Nevado verbotene Substanzen. Sein Team zog ihn vom Rennen zurück. Duenas droht nach dem französischen Anti-Doping-Gesetz eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren.
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Sein Landsmann Manuel Beltran war bereits nach der ersten Etappe positiv auf das Blutdopnig-Mittel EPO getestet worden. Bereits im Vorjahr war die Tour de France von einigen Dopingskandalen überschattet worden.
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Langstrecken-Läuferin Susanne Pumper, die sämtliche heimischen Rekorde von der 3000 Meter bis zur Halbmarathon-Strecke hält, wird positiv getestet. Später wird auch eine zweite positive Probe bekannt. Pumper, die Doping stets bestritten hat, wird in erster Instanz zu zwei Jahren Sperre verurteilt. Die 38-Jährige will dagegen berufen.
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Das Team Astana gibt bekannt, dass der Kasache Alexander Winokurow positiv auf eine Bluttransfusion getestet wurde. Astana zieht sich von der Tour zurück. Tags darauf wird dem Italiener Italiener Cristian Moreni körperfremdes Testosteron nachgewiesen. Auch sein Cofidis-Team streicht die Segel.
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Der dänische Radsport-Verband gibt bekannt, dass Tour-de-France-Leader Michael Rasmussen aus dem Nationalteam ausgeschlossen wird, weil er es mehrmals unterlassen hatte, seinen Trainingsaufenthalt gegenüber der Anti-Doping-Agentur anzugeben.

Zuvor hatte T-Mobile Patrik Sinkewitz nach einer positiven A-Probe auf Testosteron suspendiert. Als Konsequenz beenden ARD und ZDF ihre Live-Übertragungen von der Tour de France mit sofortiger Wirkung.
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Martina Hingis gibt auf einer Pressekonferenz ihren Rücktritt bekannt. Sie sei in Wimbledon positiv auf Kokain getestet worden. Die Schweizerin stand insgesamt 209 Wochen an der Spitze der Tennis-Weltrangliste.
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Die Leichtathletin Marion Jones wird vom Weltverband für zwei Jahre gesperrt, alle Ergebnisse seit September 2000 werden annulliert. Der Amerikanerin wurde die Verwendung eines anabolen Steroids nachgewiesen. Im Jänner 2008 wird sie wegen Falschaussage im Dopingprozess zu sechs Monaten Haft verurteilt.
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Christian Mayrleb, Stürmer des österreichischen Fußball-Bundesligisten Pasching, wird im Rahmen einer unangemeldeten Trainingskontrolle der nationalen Anti-Doping-Kommission (ÖADC) positiv auf das Diuretikum Codiosan Forte getestet. Da das gegen Bluthochdruck eingesetzte Mittel auf der Dopingliste steht, wurde Mayrleb vom ÖADC bei der Bundesliga angezeigt. Es wird keine Strafe ausgesprochen, weil der Stürmer den Gebrauch bei der Bundesliga angezeigt hatte.
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Floyd Landis, der Tour-Sieger 2006: Dem Amerikaner wird nach der gewonnenen 17. Etappe durch die Alpen in der A-Probe ein ungewöhnlich hoher Wert von Testosteron/Epitestosteron nachgewiesen worden. Am Vortag war er bei einer Alpen-Etappe noch eingebrochen. Der Toursieg wird Landis aberkannt und eine zweijährige Sperre ausgesprochen.
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Die Radprofis Jan Ullrich und Ivan Basso (Bild), beide Top-Favoriten, werden von der Frankreich-Rundfahrt ausgeschlossen, weil sie in den Doping-Skandal um den spanischen Mediziner Eufemiano Fuentes verwickelt sein sollen.
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Justin Gatlin, Weltmeister über 100 und 200 m (Helsinki 2005), sowie Olympiasieger über 100 m (Athen 2004): Der US-Amerikaner liefert am 22. April bei einem Staffel-Einsatz in Kansas City einen positiven Dopingtest mit einem zu hohen Testosteron-Wert ab. Der 23-Jährige hatte rund drei Wochen nach dem positiven Dopingtest am 12. Mai beim Grand-Prix-Meeting in Doha (Katar) in 9,77 Sekunden über 100 m den Weltrekord des Jamaikaners Asafa Powell eingestellt. Gatlin war bereits 2002 als 19-Jähriger in einer Doping-Probe hängen geblieben. Damals wurde er vom Weltverband IAAF mit einer zweijährigen Sperre belegt, die auf ein Jahr reduziert wurde.
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Bei der Durchsuchung des Quartiers der österreichischen Biathleten und Langläufer werden angeblich Spritzen, Medikamente und Geräte zur Bluttransfusion sichergestellt. Einige Athleten geraten unter Doping-Verdacht. Zwei Biathleten und vier Langläufer werden lebenslang für Olympische Spiele gesperrt.
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Wieder Radsport. Während Gerüchte im Umlauf sind, Lance Armstrong sei bei seinem Tour de France-Sieg 1999 gedopt gewesen, kann trotz angeblicher Befunde eines französischen Labors nichts bewiesen werden. Nachgewiesen wird Doping hingegen dem vierfachen Vuelta Sieger Roberto Heras (Bild).
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Für Hans Knauß (Bild) bedeutet "positiv" das Karriereende. Bei Knauß war nach der Weltcup-Abfahrt in Lake Louise ein überhöhter Wert des anabolen Steroids Nandrolon entdeckt worden. Nachdem im März eine 18-monatige Sperre ausgesprochen wird, und seine Einsprüche abgewiesen werden, beendet Knauß im Juli seine Karriere. Er einigt sich 2008 mit dem amerikanischen Hersteller seiner Nahrungs-Ergänzungsmittel, das zu dem erhöhten Wert geführt hatte, auf Schadenersatz.
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Tennis-Crack Stefan Koubek wird positiv getestet. Der Österreicher führt die in einem Test bei den French Open in Paris aufgefundene Substanz (Triamcinolon-Acetonid) auf eine Injektion wegen einer Handgelenksverletzung zurück. Koubek wurde für drei Monate gesperrt.
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Vor Olympia in Athen erschüttert ein Skandal die US-Leichtathleten. Im Dunstkreis der Bay Area Laboratory Cooperative (Balco) werden Weltrekordler Montgomery und Chryste Gaines des Dopings für schuldig befunden, ohne je positiv getestet worden zu sein.
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Das griechische Sprinterduo Konstantinos Kenteris und Ekaterini Thanou entzieht sich bei Olympia im eigenen Land mit einem inszenierten Motorrad-Unfall einer Doping-Kontrolle. Die beiden werden für zwei Jahre gesperrt.
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Bei Hürdensprinter Elmar Lichtenegger wird Nandrolon festgestellt. Der Kärntner, der verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel als Grund der positiven Probe angibt, wird für 15 Monate gesperrt. Im Dezember 2007 stolpert er zum zweiten Mal über eine Dopingkontrolle. Dem Kärntner wird wieder die verbotene Substanz Nandrolon nachgewiesen. Lichtenegger beendet seine Karriere, im August 2008 wird er vom ÖLV aufgrund des Wiederholungsfalles lebenslang gesperrt.
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Der für Spanien startende Johann Mühlegg, der zunächst Gold über 30 km Freistil und 10 km Verfolgung gewonnen hatte, wird wegen Blutdopings überführt und verliert alle Medaillen. In Salt Lake City gerät auch Österreichs Langlauftrainer Walter Mayer wegen der "Blutbeutel-Affäre" um die Transfusion von Eigenblut in die Schlagzeilen.
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Das Seuchenjahr für Radstar Jan Ullrich (D) endet mit einer Dopingsperre, nachdem er erst verletzt die Tour de France verpasst, dann alkoholisiert einen Verkehrsunfall verursacht hatte.
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Finnlands Langläufer versinken bei der Heim-WM in Lahti in einem Dopingskandal: Sechs finnische Langläufer, darunter die Idole Myka Myllylä und Harri Kirvesniemi, werden positiv getestet.
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Der "Pirat" Marco Pantani (I), der schließlich die Tour de France 1998 gewonnen hatte, geht beim Giro d'Italia ins Netz der Dopingjäger. Zwei Tage vor Schluss uneinholbar in Führung liegend, wird er überführt. Pantani stirbt 2004 an einer Überdosis Kokain.
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Im Mittelpunkt des Skandals bei der Tour de France steht der Rennstall Festina. Bei Willy Voet, einem Betreuer dieses Rennteams (Teamkapitän Virenque), waren große Mengen unerlaubter Substanzen, hauptsächlich Erythropoietin (EPO), gefunden worden. In der Folge zerpflückt die Polizei sämtliche Mannschaftshotels dermaßen rigoros, dass die Fahrer aus Protest gegen die Ermittlungsmethoden die Tour abbrechen wollen - nur die spanischen Teams ziehen sich tatsächlich zurück. Die Ermittlungen ergeben, dass bei Festina flächendeckend Doping praktiziert worden war. Diese Entdeckung verdeutlicht auch die Unwirksamkeit der Dopingkontrollen: Keiner der Festina-Fahrer wurde positiv getestet worden.
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Andreas Goldberger gibt zu, Kokain konsumiert zu haben. Der ÖSV sperrte ihn den Skispringer für sechs Monate.
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Sprinter Andreas Berger wird vor der WM in Stuttgart Doping nachgewiesen. Berger gesteht öffentlich im Fernsehen, dass er und seine Kollegen Franz Ratzenberger, Thomas Renner und Gernot Kellermayr gedopt haben. Berger wurde für vier Jahre gesperrt.
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Thomas Springstein kommt erstmals in die Schlagzeilen, als seine Schützlinge, Sprint-Weltmeisterin Katrin Krabbe und die 400m-Europameisterin Grit Breuer das Kälbermäst-Mittel Clenbuterol eingenommen hatten. Springstein entzieht sich einem Verfahren und wird 2002 sogar Leichathletik-Trainer des Jahres. 2006 wird er wegen der Weitergabe von Dopingmitteln an Minderjährige zu 16 Monaten auf Bewährung verurteilt.
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Der kanadische Sprinter Ben Johnson gewinnt zwar das 100-m-Finale gegen seinen großen Rivalen Carl Lewis (USA), muss aber seine in der Weltrekordzeit von 9,79 Sekunden gewonnene Goldmedaille später zurückgeben. Ihm wird das anabole Steroid Stanozolol nachgewiesen. Johnson gilt als einer der größten Betrüger in der olympischen Geschichte.
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Der dänische Radfahrer Knut Jenssen stürzt beim Mannschafts-Zeitfahren und stirbt im Krankenhaus. Erst später wird veröffentlicht, dass er mit Amphetaminen gedopt war.
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