Arnold & Klaus Schmied

Arnold Klaus Schmied
Arnold Klaus Schmied
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Silhouette. Arnold und Klaus Schmied legen bei Silhouette Wert auf Qualität. Das weiß auch die Nasa zu schätzen.

[Wien] Ganz billig sind sie nicht, dafür aber „Made in Austria“. Von außen wirkt die Firma Silhouette ziemlich unscheinbar. Im Inneren aber sitzen Damen, hochkonzentriert und mit viel Liebe zum Detail. Rund 150 bis 300 Arbeitsschritte müssen sie bewerkstelligen, damit am Ende eine Brille aus dem Hause Silhouette entsteht.
Für den Linzer Familienbetrieb in zweiter Generation sind Brillen nicht nur Mittel zum Zweck. Vielmehr geht es den beiden Brüdern, Eigentümern und Vorständen Klaus und Arnold Schmied darum, „Schmuckstücke für das Gesicht“ zu entwerfen, wie Arnold Schmied sagt. Funktionalität und Tragekomfort spielen da freilich ebenso eine Rolle.
Nicht umsonst sind die Brillen des Unternehmens leichter als die meisten Konkurrenzprodukte. Aber eben auch teurer. Eine Fassung kostet im Schnitt rund 300 Euro. Silhouette hat sich damit klar im Hochpreissegment positioniert. Das ist auch der Grund, warum die Familie das Produkt nur Fachoptikern anvertraut. „Wir brauchen jemanden im Markt, der sich der Wertigkeit unserer Brillen bewusst ist und dem klar ist, dass eine Brille die Persönlichkeit jedes Einzelnen unterstreichen soll“, sagt Arnold Schmied. Genau deswegen habe man sich dazu entschieden, in den Märkten „oben und nicht unten“ tätig zu sein.
Weltweit gesehen ist der Marktanteil von Silhouette mit rund zwei Prozent zwar verschwindend gering. Auf Resonanz stoßen die Brillen dennoch. Immerhin produziert das Unternehmen rund 10.000 Stück täglich, macht rund zwei Millionen Einheiten im Jahr.

Mit der Tradition brechen

Der mit Abstand größte Markt für das Unternehmen sind die USA. In gewisser Weise auch eine Ehre für Arnold Schmied, wie er sagt, weil Qualität in den Vereinigten Staaten nicht immer die größte Rolle spiele. Aber auch Absatzmärkte wie Spanien oder Deutschland sind für die Manufaktur von Bedeutung. Kein Wunder also, dass 95 Prozent der Brillen ins Ausland gehen.
Silhouette stellt zwar in erster Linie randlose Brillenfassungen her – ein Markenzeichen des Unternehmens. Doch weil man sich auch in Oberösterreich allgemeinen Modetrends nicht entziehen kann oder will, hat sich der Betrieb kürzlich dazu entschlossen, mit der Tradition zu brechen. Das bedeutet: Seit Kurzem werden auch Fassungen mit leichtem, feinem Rand produziert. „Wenn man Kunden einmal mit einer randlosen Brille einfängt, kann man sie auch bei anderen Themen mit an Bord holen.“ Auch dem Bereich Sonnenbrillen will man sich künftig stärker widmen. Ein Thema, das man in der Vergangenheit etwas vernachlässigt habe.
Eine Jugendmarke, das ist die Manufaktur jedenfalls nicht. „Das kann man mögen oder nicht“, sagt Arnold Schmied dazu. Denn die Zielgruppe liege in der Altersklasse ab 40 bis 45 Jahren. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil die Käuferschicht eine weitaus liquidere ist.
Arnold und Klaus Schmied führen die Manufaktur in zweiter Generation. Der eine kümmert sich um Verkauf und Marketing, der andere um Technik und Finanzen. Nur zwei der in Summe vier Kinder haben sich dazu entschlossen, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Silhouette steht jedoch im Eigentum der ganzen Familie.
In die Fußstapfen der Eltern zu treten, sei nicht immer einfach, aber „eine schöne Sache gewesen“, sagt Schmied. Nicht zuletzt den Kindern ist der Durchbruch der Marke gelungen. Das Produkt „Titan Minimal Art“, hat der Manufaktur zu großer Bekanntheit verholfen. Das gute Stück wiegt nicht einmal zwei Gramm, hat weder Schrauben noch Scharniere.
Mittlerweile hat sich das Modell mehr als neun Millionen Mal verkauft – und war bereits mit der Nasa im All. Genauer gesagt, mehr als 30 Mal zwischen den Jahren 2000 und 2011. Etwas, worauf das Unternehmen besonders stolz ist. Und darauf, dass auch Queen Elizabeth II. ein Silhouette-Produkt trägt.


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